Momente und Erlebnisse im Freiwilligendienst in Ecuador mit weltwärts
Seit einigen Monaten macht Lotte ihren Freiwilligendienst in Ecuador mit weltwärts. In diesem Bericht erzählt sie von ihren persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen und Herausforderungen während dieser spannenden und aufregenden Zeit.
In einer neuen Kultur einleben
Die letzten drei Monate waren voller aufregender Erlebnisse und intensiver Momente. Ich spüre, wie ich mich immer mehr in meine neue Umgebung einfüge, meine Gastfamilie noch besser kennenlerne und meine Sprachkenntnisse stetig verbessere.
Natürlich gibt es immer noch Herausforderungen – besonders mit der Grammatik und neuen Vokabeln –, aber ich merke, dass ich immer sicherer werde. Inzwischen kann ich mich gut verständigen, und manchmal überrascht es mich selbst, wie selbstverständlich mir bestimmte Sätze über die Lippen kommen.
Besuch aus der Heimat
Ein absolutes Highlight dieser Zeit war das Weihnachtsfest. Es war etwas ganz Besonderes, denn meine deutsche Familie ist extra nach Ecuador gereist, um mich zu besuchen. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, meine beiden Welten zusammenzuführen und meine Gastfamilie mit meiner Familie aus Deutschland bekannt zu machen.
Wir haben gemeinsam so viel unternommen, sind durch das Land gereist und haben viele wunderbare Orte entdeckt. In Mindo haben wir einen Schmetterlingsgarten besucht und staunend die zarten, bunten Flügel dieser faszinierenden Tiere betrachtet. In Otavalo schlenderten wir über den berühmten Markt, ließen uns von den leuchtenden Farben der Stoffe und dem Duft exotischer Gewürze verzaubern und kauften zahlreiche handgefertigte Souvenirs. Ein weiteres Highlight war unser Besuch in Mitad del Mundo, wo wir tatsächlich mit einem Fuß auf der nördlichen und mit dem anderen auf der südlichen Hemisphäre standen – ein surrealer Moment.
Weihnachten mit der Familie
Weihnachten selbst haben wir auf eine ganz besondere Weise gefeiert. Meine Eltern und Geschwister haben für uns alle ein traditionelles deutsches Essen gekocht: Es gab selbstgemachte Spätzle, Rotkohl und Frikadellen. Meine Gastfamilie war begeistert, denn viele dieser Gerichte kannten sie vorher nicht, und sie waren fasziniert von den neuen Geschmäckern. Der Abend war voller Lachen, Geschichten und einem wunderschönen Gefühl der Verbundenheit.
Doch so schön es auch war, irgendwann kam der Moment des Abschieds, und dieser fiel mir schwer. Trotzdem bin ich unglaublich dankbar, dass meine Familie die weite Reise auf sich genommen hat, um mich zu besuchen, und dass wir gemeinsam so viele wertvolle Erinnerungen schaffen konnten.
Mein Projekt
Auch mein Projekt macht mir große Freude. Direkt vor Weihnachten haben wir eine wunderschöne Weihnachtsfeier organisiert, die voller Herzlichkeit und Freude war. Meine Kolleginnen sind einfach großartig – sie sind so herzlich, aufmerksam und sorgen sich immer um mich. Ich habe das große Glück, in einem Team zu arbeiten, das mich unterstützt und in dem ich mich wirklich willkommen fühle.
Ein besonderer Moment war unser Teamtag im Februar. Wir haben uns an einem Samstag getroffen, viele Teambuilding-Aufgaben gemacht und gemeinsam über neue Projekte gebrainstormt. Ich hatte das Gefühl, dadurch noch tiefer in die Gruppe hineinzuwachsen, und spüre jetzt, dass ich ein vollwertiges Mitglied des Teams bin.
Im Februar fanden hier auch Wahlen statt, was die Arbeit in meinem Projekt etwas verändert hat. Da viele Veranstaltungen pausiert wurden, hatte ich in dieser Zeit weniger zu tun. Stattdessen habe ich viel am Computer gearbeitet, kleinere Aufgaben übernommen und geholfen, wo ich konnte. Auch wenn es eine ruhigere Phase war, konnte ich trotzdem einiges lernen und mich weiter einbringen.
Reise nach Cuyabeno
Ein unvergessliches Abenteuer erlebte ich in der letzten Woche, als ich mit zwei anderen Freiwilligen nach Cuyabeno reiste. Es war eine der schönsten Erfahrungen, die ich hier bisher gemacht habe. Der Amazonas hat eine ganz eigene Magie – die Geräusche des Dschungels, die endlose Weite, das dichte Grün, das von geheimnisvollen Geräuschen durchzogen ist.
Wir schwammen in einer Lagune, während die Sonne langsam hinter den Bäumen versank und den Himmel in warme Gold- und Orangetöne tauchte. Dieser Moment fühlte sich so unwirklich und gleichzeitig so lebendig an. Wir sahen rosa Delfine, exotische Vögel und unzählige andere Tiere.
Besonders aufregend war unsere Nachtwanderung durch den Dschungel – eine völlig neue Erfahrung, bei der wir mit Taschenlampen die Umgebung erkundeten und Tiere entdeckten, die man tagsüber nie zu Gesicht bekommen würde. Unser Guide war unglaublich kompetent und hat uns mit seinem Wissen über die Natur und die Tierwelt fasziniert.
Karneval in Guaranda
Auch der Karneval in Guaranda war ein unglaubliches Erlebnis. Es ist das größte Karnevalsfest in ganz Ecuador, und wir deutschen Freiwilligen durften sogar mitlaufen. Wir tanzten zu einer Mischung aus deutschen und ecuadorianischen Liedern, lachten und genossen die ausgelassene Stimmung. Trotz des Regens tat dies der guten Laune keinen Abbruch – alle waren fröhlich, tanzten im Regen weiter und feierten das Leben.
Herausforderungen
Natürlich gibt es auch Herausforderungen, besonders was die Sprache betrifft. Obwohl ich mich mittlerweile gut verständigen kann, gibt es immer noch Momente, in denen mir die passenden Worte fehlen oder in denen die Grammatik komplizierter ist, als ich es mir wünsche. Besonders die Zeiten – Vergangenheit und Zukunft – bereiten mir manchmal Schwierigkeiten. Doch ich gebe mir große Mühe, mein Spanisch weiter zu verbessern: Ich spreche so viel wie möglich, schaue Filme in der Sprache und höre spanische Musik, um ein Gefühl für die Melodie und den Satzbau zu bekommen.
Auch Heimweh gehört manchmal dazu. Es gibt Tage, an denen ich mein Zuhause, meine Familie und meine Freund*innen besonders vermisse. Doch ich habe das große Glück, hier eine zweite Familie gefunden zu haben, die mich auffängt und mir das Gefühl gibt, dazuzugehören. Auch mit anderen Freiwilligen kann ich mich darüber austauschen – wir alle haben ähnliche Momente, und es hilft sehr, darüber zu sprechen.
Weltwärts-Tag
Ein besonderes Ereignis war der Weltwärts-Tag. Es war eine tolle Gelegenheit, Fragen zu wichtigen Themen wie der Bundestagswahl im Februar, Sicherheitsaspekten und kulturellen Unterschieden zu stellen. Es gab viele interessante Workshops, und das Beste war, dass ich mich mit anderen Freiwilligen vernetzen konnte. Besonders schön war es, diejenigen besser kennenzulernen, die außerhalb von Quito leben, und neue Verbindungen zu knüpfen.
Meine Pläne für die Zukunft
In der nächsten Woche steht schon das Zwischenseminar an, worauf ich mich sehr freue. Es wird spannend, die anderen Freiwilligen wiederzusehen und zu hören, was sie in den letzten Wochen und Monaten erlebt haben. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass bereits mehr als die Hälfte meiner Zeit hier vorbei ist. Das fühlt sich merkwürdig an – als würde die Zeit rückwärtslaufen.
Ich versuche, jeden Moment so intensiv wie möglich zu genießen und noch viele kleine und große Abenteuer zu erleben. Im April werde ich mit Emily auf die Galápagos-Inseln reisen, und bis dahin möchte ich noch so viele Wochenendtrips wie möglich unternehmen.
Ich bin unglaublich glücklich, wie sich hier alles entwickelt. Ich habe wirklich ein zweites Zuhause am anderen Ende der Welt gefunden – ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich meine Familie und Freund*innen in Deutschland vermisse, aber meine Gastfamilie fängt mich immer wieder auf. Ich bin einfach dankbar für all die Erfahrungen, die ich hier machen darf, und freue mich auf alles, was noch kommt.
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