Ein Schüleraustausch in Dänemark – Victoria berichtet
Unsere Teilnehmer*in Victoria verbrachte ihren Schüleraustausch in Dänemark. Sie berichtet von der dänischen Schule, dänischen Spezialitäten und ihrem Geburtstag.
Der erste Moment bleibt in Erinnerung
Den Moment, in dem ich endlich all die Leute gesehen habe, die ich vorher nur von Bildern kannte und mit denen ich einer der unvergesslichsten Momente meines Lebens erleben sollte, werde ich nie vergessen. Es war der Tag, an dem ich meine dänische Gastfamilie kennengelernt habe.
Hej! Ich bin Victoria und war für ein halbes Jahr für einen Schüleraustausch im Norden Dänemarks (Nordjütland). In diesem Bericht will ich ein wenig von meinem Abenteuer teilen.
Die Ankunft
Ich hatte mich dazu entschlossen, mit der Bahn anzureisen. So hatte ich während der langen Zugfahrt die Möglichkeit, viel zu sehen und in die dänischen Landschaften einzutauchen.
In Dänemark angekommen, verbrachte ich erst einmal drei wunderschöne Einführungstage voller Spaß und Action in Kopenhagen. Natürlich wurden während des Wochenendes auch viele Nummern ausgetauscht und Kontakte geknüpft!
Es war toll, dass wir vor unserer Auslandszeit Austauschschüler*innen aus aller Welt treffen konnten, die sich für dasselbe Gastland entschieden haben.
Viel zu schnell hieß es dann endlich: ab zu den Gastfamilien! Und obwohl ich am Beginn natürlich sehr aufgeregt war, vergaß ich alle meine Sorgen, als ich endlich in meinem neuen Zuhause für das nächste halbe Jahr ankam.
Das Haus meiner Gastfamilie liegt in einem kleinen Dorf inmitten von riesigen Feldern, Wäldern und wunderschönen Weiten an Blumen und dänischer Natur. Als ich das Haus zum ersten Mal betrete, geht gerade die Sonne mit spektakulären Farben unter. Und schon am ersten Abend fühle ich mich wie ein Teil meiner fantastischen Gastfamilie.
Die dänische Schule
Schon zwei Tage später beginnt der dänische Alltag und somit auch die Schule für mich. Und ich merke schnell: Schule in unserem Nachbarland ist ganz anders. Jede*r Schüler*in arbeitet mit einem Laptop und die Art des Lernens unterscheidet sich stark zu der in Deutschland. Besonders Wert gelegt wird auf eigenständiges Arbeiten, ein freundschaftliches Verhältnis zu den Lehrer*innen und vor allem ein starkes Miteinander.
Was hier hingegen eher in den Hintergrund rückt, sind Noten. Der Unterricht ist komplett auf Dänisch (außer den Sprachfächern) und für mich wird anfangs teilweise von meinen Freund*innen auf Englisch übersetzt.
Schnell finde ich in meiner Klasse super enge Freund*innen, mit denen ich mich fast wöchentlich treffen und viel unternehmen werde.
Was unsere dänischen Nachbarn am liebsten essen
Zwar hat das dänische Essen recht viele Ähnlichkeiten zum Deutschen, doch schnell lerne ich die wirklich interessanten Lieblingsgerichte unserer nordischen Nachbarn kennen.
Ich probiere mich durch Lakritz und Marzipan mit den komischsten Geschmacksrichtungen, Smørrebrød, Pølsehorn, Stegt flæsk med persillesovs, Kransekage und natürlich das typische Weihnachtsessen (später mehr dazu!). Nicht zu vergessen das wöchentliche Fredagslik (Freitagssüßigkeiten) und Rugbrød (übersetzt: Schwarzbrot) – die einzige Art Brot, die ich meinen kompletten Aufenthalt über täglich essen werde.
Dänisch lernen
Ganz ehrlich: Dänisch zu lernen war sehr viel einfacher, als ich es erwartet habe.
Ich gehe mit anderen Austauschschüler*innen für vier Monate zweimal in der Woche zu einer Sprachschule und lerne die Sprache so wahnsinnig schnell.
Da ich mit meinen kleinen Gastgeschwistern Zuhause ebenfalls Dänisch rede und sowieso alles auf Dänisch ist, lerne ich die Sprache innerhalb kurzer Zeit und verstehe alles, was um mich herum gesprochen wird.
Mein besonderer Tag 🙂
Ich hatte Glück, ich durfte meinen 16. Geburtstag in Dänemark feiern – einer der besten Tage, die ich hatte!
Ganz traditionell wurde ich morgens von meiner kompletten Gastfamilie mit einem dänischen Geburtstagslied geweckt. Alles war voll mit der Nationalflagge und sogar die große dänische Flagge vor dem Haus wurde traditionsgemäß gehisst.
Zusammen haben wir einen wunderschönen, mega lustigen und großartigen Tag verbracht.
Frohe Weihnachten, Glædelig jul & Godt Nytar!
Vor allem in der Weihnachtszeit wird Hygge in Dänemark großgeschrieben. Das ganze Haus, nein sogar die ganze Stadt wurde mit tausenden bunten Weihnachtslichtern geschmückt und glitzert magisch im Dunkeln. Wir veranstalten hyggelinge Weihnachtsessen und essen natürlich auch die dänischen Weihnachtsspezialitäten Æbleskiver und Kanelsnegl.
Am Weihnachtsabend selber tanzen wir laut singend um den Weihnachtsbaum und essen den köstlichen traditionellen Risalamande, eine Milchreis-Variation, in den eine Mandel gemischt wurde. Dieses Jahr ist meine Gastschwester die glückliche Finderin der Mandel und somit die Gewinnerin des Mandel-Geschenks.
Silvester feiere ich mit meinen besten Freund*innen auf unserer verrückten und total coolen Klassenparty, von denen ich in meiner Zeit hier sehr viele hatte!
Wie war denn jetzt mein Schüleraustausch in Dänemark?
Ich kann es gar nicht fassen, wie viele kleine und große Abenteuer, unvergessliche Momente, wunderschöne neue Erfahrungen und enge Freundschaften ich geknüpft habe. Ich bin unendlich dankbar für meine Zeit und würde jede Gelegenheit ergreifen, diese zu wiederholen!
Und auch wenn meine Austauschzeit nun zu Ende ist, heißt das nicht, dass meine Zeit mit meinen dänischen Freund*innen und Familie, die mir alle so doll ans Herz gewachsen sind, ebenfalls zu Ende ist. Denn schon jetzt werden Wiedersehens-Pläne geschmiedet… 🙂
Hej hej von eurer Victoria
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