Mein Gastfamilienaufenthalt vor 30 Jahren
Hamsi Behluli hat vor über 30 Jahren an einem Gastfamilienaufenthalt in Deutschland teilgenommen. Noch heute denkt er gern an die gemeinsame Zeit mit seiner Gastfamilie zurück und teilt seine Erinnerungen in Form eines Erfahrungsberichtes mit uns.
Mein Gastfamilienaufenthalt 1989
Meine Erinnerungen an die Teilnahme am Experiment und meinen Aufenthalt bei Familie Schmale in Lübbecke, NRW sind noch frisch und diese werde ich nie vergessen. Obwohl der Aufenthalt bei Familie Schmale mittlerweile 30 Jahre zurückliegt, versuche ich die schönen Erinnerungen so kurz wie möglich zu schildern.
Die Vorbereitung auf das Programm
Unsere Lehrerin Frau Dr. Sabine Großkopf informierte uns während des Unterrichts an der UNI Hamburg im Fach “Deutsch als Fremdsprache” über das Angebot von Experiment. Zweck dieses Angebots waren soziale und (inter-)kulturelle Kontakte sowie die Möglichkeit, die Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern. Dieses Angebot hat mich berührt und ich habe mich sofort für eine Teilnahme entschieden.
Zur Weihnachtszeit 1989 nahm ich am Programm des Vereins Experiment teil. Es war für mich eine bisher unbekannte Erfahrung. In HH wurden mir die entsprechenden Unterlagen von meiner Lehrerin Frau Dr. Sabine Großkopf wie Fahrkarte und Infomaterial gegeben.
Ich glaube, es war der 23. Dezember, als ich mit dem Zug nach Lübbecke fuhr, um die Familie Schmale zu treffen. Es war vorgesehen, dass ich bei der Familie Schmale die nächsten 2 Wochen verbringen soll! Als ich in Lübbecke vor dem Bahnhof stand, ging ich vor den Bahnhof und wenige Minuten später kamen eine Frau und ein Mann auf mich zu und fragten mich, namentlich, ob ich es bin.
Der Gastfamilienaufenthalt beginnt
Vor dem Bahnhof haben wir uns vorgestellt und dort sah ich zwei Menschen, die mir sofort ein herzliches familiäres Gefühl vermittelten. Sie nahmen mich mit ins Auto und sprachen mit mir über die Reise, die Uni und die Familie. Mir kam es so vor, als ob ich diese Leute schon lange kannte. Ich werde das erste Treffen nie vergessen, da es mir ein sicheres Gefühl gab und dass ich diesen beiden vertrauenswürdigen Gastgebern sehr nahe kommen sollte.
Nach wenigen Minuten erreichen wir ihr großes Haus mit einem wunderschönen Garten. Sie zeigten mir mein Zimmer und luden mich ein, mich wie zu Hause zu fühlen. Was für ein schönes und erstaunliches Gefühl das war! Sie hatten einen Sohn, Andreas. Ich habe ihn kennengelernt und er war sehr nett freundlich die ganze Zeit. Die Familie Schmale war während meines Aufenthaltes in der Familie und ihre Angehörigen immer präsent und sorgte dafür, dass ich mich immer wohlfühlte.
Ich habe nur schöne Dinge erlebt, über die ich einen Roman schreiben könnte. Alltag zu Hause, Gesellschaft, Besuche bei Nachbarn, Familie, Besuche der Verwandten und Nachbarn, die Messe in der Lübbecker Kirche. Jeden Morgen saß ich mit der Familie am Holzkamin und da haben wir viele Gespräche geführt. Ich hatte, dass Gefühl, dass die Familie mich sehr respektiert.
Ich kann die guten Erfahrungen bis ins kleinste Detail beschreiben, aber sie waren vertraut und ich werde sie in meiner Erinnerung behalten. Die Familie Schmale hat es für kurze Zeit geschafft, mir das Gefühl der familiären Zugehörigkeit zu geben. Zwei Wochen vergingen sehr schnell und ich musste zurück nach HH.
Von dieser Reise habe ich für mich persönlich viel Neues und Angenehmes gelernt und profitiert. Ich lernte eine neue Umgebung kennen, lernte andere Menschen kennen, lernte eine neue deutsche Familienkultur kennen, die mir bis zu diesem Moment unbekannt war. Ich habe gelernt, mich in einer neuen Umgebung frei zu fühlen, und ich habe viel Deutsch gelernt, indem ich mich frei mit der Familie Schmale, Nachbarn, Verwandten und Freunden unterhalten habe. Vor allem habe ich Erinnerungen gewonnen, die mich mein Leben lang begleiten werden.
Der Abschied
Schließlich kam der Tag der Trennung von der Familie Schmale. Sie brachten mich zum Lübbecker Bahnhof. Der Abschied war nicht angenehm, denn davor gab es Momente, die uns sehr nahe brachten. Frau und Herr Schmale verabschiedeten sich von mir mit einer angenehmen und elterlichen Umarmung, die ich nie vergessen werde. Sie gaben mir eine Plastiktüte mit und ich nahm meinen Zug nach Hamburg.
Sobald ich im Zug saß, begann ich zu entdecken, was sie mir gegeben hatten. Es war ein wunderbares Buch: Deutschland wunderbare Landschaften. Ein Buch, das mit Landschaften, Bildern und
Texten aus dem neu vereinten Deutschland erschienen ist. Eine Widmung der Familie Schmale hat auch nicht gefehlt.
Von diesem Erlebnis sind die Erinnerungen, Fotos und das geschenkte Buch geblieben, die immer noch als verbindende Brücke zu dieser angesehenen Familie dienen.
Ihr habt auch Lust auf interkulturellen Austausch?
Auch in diesem Jahr bieten wir den Gastfamilienaufenthalt für internationele Studierende über Weihnachten an. Über einen Zeitraum von 1-2 Wochen könnt Ihr Studierenden aus aller Welt ein Zuhause bieten, Euch über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten austauschen und vielleicht sogar eine Freundschaft fürs Leben schließen. Hier findet Ihr unsere aktuellen Gesuche.
Ihr seid noch unsicher, ob nicht auch ein längeres Gastfamilienprogramm für Euch infrage kommt? Vielleicht hilft Euch diese Folge unseres Podcasts bei der Entscheidung.
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