Wie im Flug vergingen die drei Wochen Freiwilligendienst im Ausland im September 2021… und schon bin ich wieder zurück zu Hause in Deutschland. Meine Zeit in Valencia werde ich niemals vergessen, obwohl ja eigentlich alles anders geplant war…
Vor mittlerweile über zwei Jahren hatte ich mich im Oktober 2019 bei Experiment für ein Teilstipendium für einen Flexiblen Freiwilligendienst beworben, denn nach meinem Abitur im Sommer wollte ich unbedingt Auslandserfahrungen sammeln.

Ursprüngliches Zielland war damals noch Peru, genauer gesagt die Stadt Cusco in den Anden. Nach der Zusage zum Stipendium wurden die Planungen immer konkreter und schon bald hatte ich meinen Flug nach Peru gebucht. Doch durch die Covid-19-Pandemie war daran im April 2020 nicht mehr zu denken. Anstatt Auslandsaufenthalt hieß es Lockdown und Kontaktbeschränkungen. Die Frustration war gerade am Anfang unglaublich groß, vor allem da eine Besserung nicht in Sicht war. Auf die Frage, ob ich alles ganz absagen oder doch auf unbestimmte Zeit verschieben will, war mir schnell klar: Ganz aufgeben kann ich meine Pläne nicht. Da die Situation in Peru leider auch im Frühling 2021 noch mehr als angespannt war, begann ich gemeinsam mit Experiment e.V. nach Alternativen zu suchen. Vor allem auch wegen meiner Sprachkenntnisse fiel die Entscheidung letztlich auf Spanien. Wie auch für Peru wollte ich meinen Freiwilligendienst gerne im sozialen Bereich ableisten und bekam schon bald eine Zusage für einen Kindergarten in Valencia.
Mit der genaueren Planung stieg auch meine Vorfreude an und so ging es für mich Anfang September in meinen Semesterferien von München aus nach Valencia.
Zusammen mit meinem Mitbewohner Carlos lebte ich während meines Aufenthalts in dessen kleiner Wohnung im Stadtteil Benicalap. Einkäufe ließen sich leicht zu Fuß erledigen und zur Arbeit bzw. in die Innenstadt ging es am schnellsten mit der Metro. Meine Partnerorganisation in Valencia war EUROACE. Alle Mitarbeiter*innen waren superlieb und kurz nach meiner Ankunft gab es für alle Neuen eine Walking-Tour durch die Innenstadt.

Freiwilligendienst im Ausland: Kinder bemalen ein Transparent

Freiwilligendienst im Ausland: der Arbeitsalltag

Am ersten Arbeitstag wurde ich noch von einem Mitarbeiter von EUROACE zu MiKita, meinem Kindergarten, begleitet, sodass ich mich nicht ganz allein zurechtfinden musste. Die Sprachbarriere war für mich in meinem Projekt überhaupt kein Problem, da sich in dem bilingualen deutsch-spanischen Kindergarten eh alle bestens mit mir verständigen konnten.

Neben der Leitung und vier Angestellten (zwei ganztags, zwei halbtags) waren außer mir noch zwei weitere Praktikantinnen da, mit denen ich mich direkt gut verstand. Während den drei Wochen im Kindergarten konnte ich unglaublich viel lernen und hatte sehr viel Spaß mit den Kindern. Anders als in Deutschland kommen die Kinder bzw. Babys in Spanien meistens schon früher in den Kindergarten, d.h. für deutsche Verhältnisse passt eigentlich eher der Begriff Kindergrippe. Verantwortung für diese zu übernehmen war anfangs zwar ungewohnt, aber es war immer jemand da und letztendlich war es auch ein gutes Gefühl, dass uns das zugetraut wurde. Schnell kam ich in die Abläufe der verschiedenen Gruppen gut rein und konnte selbstständig Aufgaben übernehmen. Am schönsten war für mich, als man nach einer gewissen Zeit merkte, wie die Kinder Vertrauen aufgebaut haben und die Babys zum Beispiel bei mir eingeschlafen sind oder die etwas Älteren eigenständig auf einen zukamen, wenn sie etwas brauchten. September ist nämlich wie auch in Deutschland Eingewöhnungszeit, sodass natürlich auch viele Tränen geflossen sind. Aber trotzdem konnten wir viel mit den Kindern machen und besonders im pädagogischen Bereich konnte ich viel Neues lernen. Von Basteln, Malen und sämtliche Spiele – alles war dabei. Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass unglaublich viele Dinge von den Mitarbeiter*innen selbst gemacht wurden. Viel mehr, als bei meinen bisherigen Erfahrungen in Deutschland. Beispielweise ein  „Puppen-Theater“ aus angemalten Kartons, in das die Kinder auch hereinkrabbeln konnten. Gearbeitet habe ich meistens von 09.00 – 14.00 Uhr und manchmal auch bis 17.00 Uhr.

Nachmittags und am Wochenende unternahm ich dann viel mit Freund*innen und wir erkundeten die Stadt. Neben den ganzen historischen Gebäuden in der Innenstadt würde ich unbedingt die „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ mit ihren besonderen Gebäuden empfehlen, den Strand, das Oceanogràfic und natürlich die kleinen Tapas-Restaurants und Bars. Was Essen angeht, kommt man in Spanien an Paella natürlich nicht vorbei und während meiner Zeit dort hat sich vor allem das Café „Dulce de Leche“ zu einem Lieblingsplatz entwickelt. Absolute Herzensempfehlung auch zum Frühstück! Für einen guten Ausblick über die Stadt kann man ganz kostengünstig auf den Turm „El Miguelete“ neben der Kathedrale und sich Valencia von oben ansehen.
Ich habe Valencia als lebensfrohe und offene Stadt kennengelernt, die Besucher*innen mit offenen Armen empfängt und willkommen heißt. Leute kennenlernen war dementsprechend auch gar kein Problem.
Einzig die Organisation läuft in manchen Dingen in Deutschland teilweise viel strukturierter, aber da sind die Spanier*innen durchschnittlich einfach entspannter und wenn man sich darauf einlässt ist das auch überhaupt kein Problem. Ich hoffe, ich kann die Stadt in Zukunft bald wieder besuchen und behalte meine Zeit dort in unglaublich guter Erinnerung!

– Ida

Wenn Du auch einen Flexiblen Freiwilligendienst mit Experiment machen möchtest, dann findest Du hier unser Programm-Angebot!

 

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