Frida ist nun schon einige Monate in ihrem Schüleraustausch in Spanien und berichtet uns hier von ihren persönlichen Eindrücken.

Wieso Schüleraustausch in Spanien?

Hi, ich bin Frida und ich habe mittlerweile die Hälfte meiner 9 Monate im Schüleraustausch in Spanien abgeschlossen. Ich bin hier, um meine Spanischkenntnisse zu verbessern und das Land sowie seine Bewohner besser kennenzulernen.

Meine Gastfamilie

Ich wohne mit meiner jetzigen Gastfamilie in Alcala de Guadaíra, einer kleinen Stadt in der Nähe von Sevilla.

Meine Gastfamilie besteht aus meinen drei Gastschwestern (10,16 und 20 Jahre alt), meinen Gasteltern und ihrem kleinen Hund Coco.

Mein SchultagSchüleraustausch in Spanien

Meine Schule liegt ungefähr 5 Minuten mit dem Auto von unserem Haus entfernt. Meine Gastschwester und ich besuchen dieselbe Schule und Stufe.

Deswegen stehen wir jeden Tag gemeinsam um 7:00 auf und werden dann um 7:40 zur Schule gefahren. Schulbeginn ist dann um 8:00.

Ich besuche den sprachlichen Zweig und meine Fächer beinhalten unter anderem Griechisch, Latein und Französisch. Die Schulstunden sind hier 60 Minuten lang und insgesamt hat man 6 Stunden pro Tag. Pause ist um 11:00 und dauert eine halbe Stunde. Schulschluss ist dann um 14:30.

Anfangs war es wirklich schwer, dem Unterricht zu folgen und vor allem nochmal andere Sprachen auf einer fremden Sprache zu lernen. Doch mittlerweile komme ich echt gut mit. Ich verstehe so gut wie alles und kann dem Unterricht gut folgen, auch wenn ich mich manchmal noch ein bisschen anstrengen muss. Aber selbst, wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich immer Klassenkamerad*innen oder die Lehrer*innen nach Hilfe fragen.

Ich schreibe alle Tests hier mit, gute Noten bekomme ich aber nur in Englisch. Das Notensystem hier ist ganz anders als in Deutschland, statt von 1 bis 6, geht es hier von 1 bis 10, wobei 10 die beste Note ist.

Neue Freund*innen finden

Bevor ich nach Spanien geflogen bin, habe ich mir so viele Gedanken und Sorgen um das Thema „Freund*innen finden“ gemacht. Denn eigentlich bin ich von Natur aus ein eher introvertierter Mensch, dem es nicht immer ganz so leicht fällt, auf neue Leute zuzugehen.

Im Endeffekt kann ich jetzt sagen, dass diese Sorgen komplett unbegründet waren. Die Menschen hier sind unglaublich aufgeschlossen, offen und herzlich. Direkt an meinem ersten Schultag kamen so viele Menschen auf mich zu, um mit mir zu reden und mich kennenzulernen. Sowohl aus meiner als auch aus anderen Klassen. Viele waren auch einfach sehr neugierig und wollten mehr über Deutschland erfahren.

Zu der Zeit war ich mit meinen Spanischkenntnissen noch komplett am Anfang, das hat aber niemandem etwas ausgemacht. Alle waren sehr geduldig und haben mir beim Sprechen und Verstehen sehr geholfen. Wenn ich beispielsweise etwas nicht verstanden habe, haben sie es mir so lange erklärt, bis ich es verstanden habe, und haben mir dann noch direkt bei der Aussprache geholfen.

So habe ich in kurzer Zeit sehr viele Freund*innen gefunden. Außerdem waren in meiner Stufe noch zwei andere Austauschschüler*innen aus Norwegen und Ungarn. Mit den beiden habe ich mich auch sofort verstanden und mittlerweile sind sie zu meinen engsten Freund*innen hier geworden.

Sprache & Kultur

Ich persönlich hatte vor meiner Zeit in Spanien schon ein wenig Spanischkenntnisse. Da mein Vater spanischsprachig ist und meine Mutter ebenfalls fließend Spanisch sprechen kann.

Das hat das Spanisch lernen sehr erleichtert, da ich schon einen Großteil Spanisch verstehen konnte. Trotzdem war das Sprechen und Schreiben anfangs eine echte Herausforderung.

Doch allein nach einem Monat hier haben sich meine Spanischkenntnisse so sehr verbessert. Anfangs konnte ich so gut wie gar kein Spanisch sprechen. Nach einem Monat konnte ich dann schon einiges, wenn auch mit vielen grammatikalischen Fehlern, sagen.

Mittlerweile, nach einem halben Jahr, kann ich schon recht gut Konversationen führen, ohne unglaublich lange im Kopf übersetzen zu müssen. Klar mache ich noch einige Fehler und oft fehlen mir auch noch die Vokabeln, aber im Vergleich zum Anfang habe ich mich echt sehr verbessert und darauf bin ich extrem stolz.

Die Kultur hier ist meiner Meinung nach tatsächlich gar nicht so anders als in Deutschland, aber trotzdem gibt es ein paar Unterschiede. Zum Beispiel isst man hier sehr spät zu Abend. Meine Familie und ich essen beispielsweise erst so gegen halb zehn, manchmal sogar noch später.Schüleraustausch in Spanien

Weihnachten wird hier eher kleiner gefeiert, aber stattdessen kommen dann vom 5. auf den 6. Januar die drei Könige, die dann wirklich große Geschenke bringen. Dazu gibt es dann noch einen großen Umzug mit Festwagen der drei Könige. Aus diesen werden dann Süßigkeiten, Spielzeuge und Kuscheltiere in die Menschenmenge geworfen.

Oder an Silvester ist es Brauch, 12 Trauben zu essen. Eine pro Glockenschlag.  Während dieser Feiertage wird sehr viel Wert auf das Essen gelegt. Zum Beispiel gab es an Weihnachten eine riesige Platte mit spanischem Schinken, Trüffelkäse und weiteren typisch spanischen „Snacks“. Danach gab es Suppe und Nachtisch.

Hier in Sevilla ist vor allem der Flamenco sehr großer Teil der Kultur, an jeder Ecke in Sevilla findet man Flamencotänzer*innen, die oft von Live Sänger*innen begleitet werden. Dazu klatschen alle Zuschauer*innen perfekt im Takt und singen oft sogar noch mit. Als ich das das erste Mal gesehen habe, war ich total fasziniert und beeindruckt.

Freizeit im Schüleraustausch in Spanien

In meiner Freizeit unternehme ich viel mit meinen Freund*innen. Zum Beispiel waren wir schon mehrmals gemeinsam in Sevilla zum Sightseeing, Essen oder Besuchen von Bars, was hier in Spanien sehr üblich ist.

Ab uns zu haben wir auch Picknicks gemacht oder sind in die nahegelegene Mall zum Shoppen gefahren.

Abends trafen wir uns oft an unserer Stammbar in Alcalá, um uns zu unterhalten und Snacks zu essen.

Wir verbrachten auch viel Zeit in dem „Spielhaus“ eines Freundes. Dieser hat eine leerstehende Wohnung, die er mit Spielen wie Dart oder Tischtennis ausgestattet hat. Die Abende dort waren immer sehr lustig.

Sonst gingen wir auch mehrmals bowlen und an Silvester in den Club.

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