Freiwilligendienst in MexikoKim verbringt ihren flexiblen Freiwilligendienst in Mexiko, Oaxaca und berichtet Dir in diesem Erfahrungsbericht von ihrer Gastfamilie, dem Knüpfen neuer Kontakte und ihren Highlights.

¡Hola! ☺️

Ich bin Kim (22) und habe vor einigen Monaten mein Studium in Deutschland beendet. Hinter mir liegen nun fast 3 Monate Freiwilligendienst in Mexiko, genauer gesagt in dem schönen Oaxaca. Ich habe in einem Projekt namens “Etnofood” gearbeitet, das als veganes Restaurant Kochkurse, Tastings und vieles mehr anbietet.

Mein Traum vom Ausland

Die Entscheidung, eine Zeit im Ausland verbringen zu wollen, liegt mir eigentlich schon seit dem Abitur auf dem Herzen. Durch Corona war es dann nicht möglich. Diesmal stand dem jedoch nichts im Weg. Warum meine Wahl dann gerade auf Mexiko fiel, ist hauptsächlich meinem mexikanischen Spanischlehrer in der Uni zu verdanken.

Vorher hatte ich nämlich gar keine Berührungspunkte mit diesem vielfältigen Land. Ich hätte mir auch viele andere Ziele gut vorstellen können. Am Ende bin ich aber so froh, in Oaxaca gelandet zu sein. Der Staat hat unfassbar viel zu bieten und lässt mich mit dem Wunsch zurück, wiederzukommen.

Ankunft und Orientation

Mein Auslandsaufenthalt fing damit an, nach einem ereignisreichen Flug von Frankfurt nach Mexiko-Stadt endlich wieder festen Boden unter den Füßen gehabt zu haben. Nachdem ich vom Flughafen abgeholt und zum Hotel gebracht wurde, starteten wir am nächsten Morgen mit meiner zweitägigen Orientierung in Mexiko-Stadt.

Wir besuchten das Schloss Chapultepec, das Centro Historico und fuhren hinauf auf den Torre Latinoamericana. Die Aussicht von dort oben begeisterte mich besonders. Gefühlt hätte man noch so viel besichtigen können, man wäre niemals “fertig” geworden. Da mich die Größe dieser Stadt ehrlicherweise auch ziemlich überforderte, war ich froh, mit Oaxaca in einer vergleichsweise kleineren Stadt zu leben. Schnell kannte ich mich in den Straßen aus und fühlte mich sehr wohl.

Mut zu neuen Erfahrungen

Solltest Du- so wie ich- einen flexiblen Freiwilligendienst absolvieren wollen und der oder die einzige Freiwillige zu Deinem gewünschten Anreisezeitpunkt sein, lass Dich davon nicht einschüchtern. Dies hat keine Nachteile und gibt Dir, meiner Erfahrung nach, die Möglichkeit, intensiver in Kontakt mit den Menschen vor Ort zu treten.

Es war für mich eine Chance, über mich hinauszuwachsen und auch sprachlich schnelle Fortschritte gemacht zu haben. Die Erfahrung, alleine ins Flugzeug zu steigen und nicht zu wissen, wie genau die nächsten Monate aussehen, wird mich in Zukunft bestimmt noch mutiger machen.

Meine Gastfamilie

Nach dem kurzen Aufenthalt in Mexiko-Stadt ging es dann per Bus weiter nach Oaxaca, wo ich auf meine Gastfamilie traf. Diese empfing mich super herzlich und nahm mich sofort wie ein weiteres Familienmitglied bei sich auf. Am ersten Wochenende unternahmen wir einen Ausflug in ein nah gelegenes Örtchen namens San Martín, dessen Kunstwerke als Inspiration für den Film Coco gedient haben.

Wir aßen Quesadillas in einem Comedor an der Straße und lernten uns kennen. Nach dem ersten Wochenende startete auch schon meine Arbeit im Projekt. Meine Gastmutter begleitete mich den ersten Tag zur Arbeitsstelle und zeigte mir, wie man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt.

Nach und nach entwickelte ich schnell eine Alltagsroutine und fühlte mich insgesamt sehr gut angekommen in Oaxaca und meiner Gastfamilie. Ich merkte immer wieder, wie hilfreich es ist, Menschen um sich zu haben, die sich liebevoll um einen kümmern. Vieles fällt dadurch so viel leichter, sei es die Sprache zu erlernen oder sich mit der neuen Umgebung und den Menschen vertraut zu machen.

Neue Kontakte knüpfen

Ich bin außerdem sehr dankbar für die Beziehungen, die sich nach und nach entwickelten. Die Menschen, die ich auf der Arbeit und in meiner Freizeit kennenlernte, wurden schnell zu mehr als “nur” Arbeitskolleg*innen oder Bekannten. Die meisten waren sehr interessiert daran, zu erfahren, was mich nach Oaxaca gebracht hat.

So hatte ich nach den ersten zwei Monaten in meiner Freizeit immer öfter Verabredungen und traf mich viel mit Freund*innen. Sie zeigten mir die besonders schönen Ecken Oaxacas und erzählten mir viel über ihre Kultur. Wir unternahmen zum Beispiel einen Ausflug nach Monte Alban, eine Ruinenstätte der indigenen Völker, die dort damals gelebt haben.

Meine Erfahrung ist, dass es mit etwas Offenheit und Lockerheit schnell gelingen KANN, Kontakte zu knüpfen. Jedoch braucht man auch Geduld, wenn nach mehreren Versuchen keine Verabredung zustande kommt oder der Prozess generell schwer scheint. Freundschaften zu knüpfen ist natürlich immer individuell und kann nicht erzwungen werden. Die gemeinsamen Unternehmungen bereicherten meine Zeit aber sehr.

Die Highlights mit meiner Gastfamilie

Insgesamt empfand ich besonders das Leben in meiner Gastfamilie als eine super wertvolle Zeit. Mit meiner Gastschwester Betty unternahm ich besonders viel. Unter anderem verbrachten wir ein Wochenende am Strand in Puerto Escondido zusammen, gingen ins Kino oder auf einen Kaffee in die Stadt.

Immer wieder stellte ich fest, dass ich Oaxaca und die Kultur ohne meine Gastfamilie niemals so kennengelernt hätte. Sie erklärten mir unglaublich viel und hatten auch immer Geduld mit mir, wenn ich durch die Sprache etwas nicht beim ersten Mal verstand.

Außerdem wurde ich von den Kochkünsten meiner Gastmutter verwöhnt und durfte die Spezialitäten der oaxaqueñanischen Küche genießen, wie Tlayudas, Memelas, Tacos, Quesadillas und vieles mehr. Einmal machten wir eine heiße Schokolade zusammen, wie sie dort typischerweise getrunken wird; nämlich nur mit Wasser, nicht mit Milch. Suuuuper lecker!

Mein Fazit nach 11 Wochen in Oaxaca

Ich bin so froh, die Entscheidung getroffen zu haben, nach Oaxaca zu gehen. Ich werde die Zeit dort sicherlich nie vergessen. Die Erfahrung, für eine Zeit lang im Ausland und in einer anderen Familie gelebt zu haben, hat mir persönlich gezeigt, dass es mir nicht schwerfällt, mich etwas umzustellen oder anzupassen.

Außerdem durfte ich einiges lernen: So habe ich zum Beispiel durch die vielen Gespräche mit den Jugendlichen auf der Arbeit gemerkt, dass viele von uns dieselben Sorgen oder Gedanken über unsere Zukunft haben: Was möchte ich aus meinem Leben machen? Wo werde ich langfristig arbeiten? Wie kann ich mir (finanziell) etwas aufbauen? Auch ich komme mit diesen Gedanken zurück.

Und nicht zuletzt habe ich natürlich Spanisch gelernt, was anfangs vielleicht etwas Mühe gekostet hat, mir aber von Woche zu Woche leichter fiel. Man darf nur nicht aufgeben und muss Geduld mit sich selbst haben.

Mein Herz ist also sehr voll und ich fühle mich, als würde ich als eine andere Person zurückkommen.

Hasta pronto, Oaxaca!

 

 

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