Raus aus der Komfortzone, und rein in Dein Abenteuer! – Freiwilligendienst in Mexiko
Hanna hat einen Freiwilligendienst in Mexiko gemacht. Hier erfahrt Ihr, wie sie sich mit den lokalen Menschen verstanden hat und wie sie ihre Erfahrungen als Freiwilligenhelferin in einem Weisenhaus fĂźr ‘Chicos’ wahrnimmt.
Hatte sie Schwierigkeiten mit der Sprache? Was waren ihre Aufgaben im Weisenhaus? Und was waren ihre besondersten Erinnerungen? Lest selbst:
Auf ins Abenteuer!
Nachdem ich mein Abi gemacht habe, wusste ich, bevor ich studiere, mĂśchte ich noch einmal ins Ausland, Erfahrungen fĂźrs Leben sammeln und eine weitere Sprache lernen. Jedoch war ich vĂśllig ratlos wohin, wie lange und was genau ich im Ausland machen mĂśchte. Durch Zufall kam ich auf einen 3-monatigen Freiwilligendienst in Mexiko.
Mein Abenteuer ging mit einen 4-wĂśchigen Sprachkurs in Oaxaca De JuĂĄrez los. Meine Gastfamilie dort hatte ein groĂes GrundstĂźck mit vielen kleinen Bungalows, die sie vermieten und somit viel Platz fĂźr Gastkinder oder auch Gastarbeiter*innen haben. Als ich angekommen bin, habe ich erfreut festgestellt, dass ich eine Gastschwester aus den USA habe. Mit ihr habe ich mich sehr gut verstanden und auch auĂerhalb der Sprachschule Zeit verbracht.
Obwohl ich in der Schule Spanisch als 2. Fremdsprache gelernt habe, ist mir anfangs sofort aufgefallen, wie viel schwieriger es doch ist sich in einem fremden Land, in dem der ßberwiegende Teil der Menschen nur Spanisch spricht, zu verständigen. Der Sprachkurs hat mir sehr stark geholfen und mich weitergebracht. Montag bis Freitag von 9-13 Uhr hatte ich Sprachschule. In meiner Lerngruppe waren wir zu 4. Ich habe mich sehr gut mit den anderen verstanden und meine Mitschßler*innen sind gute Freunde von mir geworden.
Allgemein war die Sprachschule einen super Ort, um viele neue Menschen kennen zu lernen und Freunde zu finden, da Schßler*innen aus aller Welt, die alle eine ähnliche Situation durchmachen und ähnliche Kulturschocks erleben, aufeinandertreffen und neue Kontakte knßpfen wollen. Schnell habe ich dort Freunde gefunden, mit denen ich meine Freizeit verbracht habe.
Zusammen haben wir uns zum Beispiel durch die Restaurants in Oaxaca probiert und konnten das viele leckere Essen wie Tacos, Quesadillas, Pozole oder auch Tamales genieĂen. Von der Sprachschule organisiert gab es Montag bis Donnerstag auch immer 2h Salsa Tanz Unterricht. Ich habe unheimlich viel Gefallen am Tanz gefunden und schon bald war dies eins meiner Highlights am Tag.
Ich hatte das GlĂźck während des âGrito de Independenciaâ am 15. Und 16. September, dem Feiertag zur Unabhängigkeit Mexikos, in Oaxaca zu sein, denn die Stadt war zu dem Zeitpunkt wunderschĂśn mit bunten Wimpeln geschmĂźckt und vor allem abends beleuchteten viele bunte Lichter die StraĂen. Ich habe mich in Oaxaca sehr gut eingelebt und bin nach den vier Wochen sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge in den Bus zurĂźck nach Mexiko-Stadt gestiegen, um den zweiten Teil meines Abenteuers zu beginnen.
Mein Freiwilligendienst in Mexiko
Die nächsten zwei Monate lebte und arbeitete ich in Amecameca de Juårez. Zusammen mit Ronja, die auch einen Freiwilligendienst in Mexiko macht, allerdings fßr ein ganzes Jahr, wohnte ich bei einer Gastfamilie. Obwohl ich zu dieser Zeit bereits 1 Monat in Mexiko war, bin ich erst in Amecameca so richtig mit der mexikanischen Kultur in Kontakt gekommen. Da ich in Oaxaca nur internationale Freunde hatte und nun viel mehr mit Locals meine Zeit verbrachte und mexikanische Freunde gefunden hatte, erlebte ich in Amecameca nochmal aufs Neue einen Kulturschock. Jedoch haben mich meine Gasteltern Estela und Federico sehr gut aufgenommen und auch Ronja, die bereits 2 Monate vor mir in Amecameca ankam, halfen mir mich schnell mich wie zuhause zu fßhlen.
Unter anderem sind wir mit unseren Gasteltern viel auf Familienfeste gegangen, kamen dadurch unter Leute und haben uns auch mit der Nichte unserer Gastmutter angefreundet. Allgemein sind die Familien in Mexiko sehr groĂ. Am Anfang war es ganz schĂśn schwer sich die ganzen Namen und Familienzusammenhänge zu merken.
Gearbeitet haben Ronja und ich im Cottolengo. Dies ist eine Art Weisenhaus fßr Jungs und Männer, auch Chicos genannt, mit kÜrperlichen und geistlichen Einschränkungen. Im Cottolengo habe ich mich sehr gut aufgenommen gefßhlt und sehr schnell sind mir die 34 Chicos, die dort wohnen, ans Herz gewachsen.
Zu unseren Aufgaben gehĂśrten unter anderem, zusammen mit den Chicos backen, basteln und malen. Wir haben viele unterschiedliche Arten von Keksen gebacken, wie MĂźrbeteig Kekse, Schokoladenkekse, Vanillekipferl oder auch Waffelkekse. AuĂerdem haben wir viel fĂźr Weihnachten gebastelt und gemalt. Die Kekse und die Weihnachtsdeko wurde dann unteranderem auf Märkten verkauft, um noch etwas zusätzlich an Geld fĂźr das Cottolengo zu verdienen. Ab und zu sind wir aber auch mal mit den Chicos spazieren gegangen oder haben einfach mit ihnen gespielt und gequatscht.
Tipps und Reiseziele in Mexiko
Mit Ronja habe ich mich zum GlĂźck sehr gut verstanden und wir sind in den zwei Monaten eng zusammengewachsen. Da man durch das gemeinsame Wohnen und Arbeiten viel Zeit miteinander verbringt und auch die gleichen Erfahrungen sammelt, schweiĂt es einen sehr zusammen. An Wochenenden oder auch freien Tagen haben wir die Zeit genutzt, so viel wie mĂśglich von Mexiko zu sehen, denn 3 Monate gehen einfach wie im Flug vorbei.
Zu meinen Highlights gehĂśrt auf jeden Fall ein Trip auf dem âPaso de Cortesâ, eine StraĂe, die hoch zu den Zwei Vulkanen IztaccĂhuatl und PopocatĂŠpetl (der noch aktiv ist) fĂźhrt. Amecameca liegt zwischen den beiden Vulkanen and an guten Tagen konnte man auch von unserem Haus beide Vulkane bestaunen. Auf einer Aussichtsplattform hatten wir den perfekten Blick auf die Vulkane und wenn man mĂśchte, kann man von dort aus auch Wandern gehen.
Auch an Städtetrips wie zum Beispiel nach Tepoztlån erinnere ich mich sehr gerne. Zusammen mit zwei Freunden haben Ronja und ich uns andere Städte angeguckt und uns viele Orte zeigen lassen. Dadurch kam nochmal etwas Abwechslung in den Alltag und wir bekamen einfach einen ganz anderen Eindruck von einem Land, denn sie zeigten uns auch die unbekannten Spots, die man als Touri gar nicht so findet.
So konnte ich zum Beispiel auch viel, fĂźr uns ungewĂśhnliches, Essen probieren. Unter anderem Heuschrecken, Eingeweide oder auch KuhfuĂ. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen mir einen Taco mit Eingeweiden zu bestellen, aber so habe ich bei meinen Freunden einfach mal abgebissen.
Sowohl das Land als auch die Menschen, die ich während meiner Zeit dort kennen gelernt habe, sind mir unfassbar ans Herz gewachsen. Ich habe nicht nur sehr viel ßber die mexikanische Kultur gelernt, sondern bin auch ßber mich selbst hinausgewachsen und aus meiner Komfortzone rausgekommen.
RĂźckblickend kann ich sagen, dass ich in diesen drei Monaten eine der besten Zeiten meines Lebens hatte, es jederzeit wieder tun wĂźrde und allen nur empfehlen kann Ăźber Mexiko als Ausreiseland nachzudenken.
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