Lilli erlebte als Demi Pair in Madrid unvergessliche Erfahrungen. Sie berichtet Dir hier von ihrer Gastfamilie, ihrem Alltag und der Sprachschule.

Meine Gastfamilie

Ich war vom September 2024 bis Anfang März 2025 als Demi Pair in Madrid. Dort habe ich in einer Familie mit zwei berufstätigen Eltern und vier Kindern gelebt. Meine Familie hatte drei Jungs, die schon etwas älter waren (14, 15, 18) und ein Mädchen (8).

Die meiste Zeit habe ich mich um die Kleinste gekümmert. Wir haben zusammen gespielt, Hausaufgaben gemacht, gebastelt oder gebacken.

Vorbereitung und der Anfang

Anfang 2024 hatte ich mich als Demi Pair bei Experiment beworben. Dadurch, dass Experiment ein Verein ist und ich somit auch die Chance auf ein Stipendium hatte, wusste ich sofort, dass ich mich bei Experiment bewerben möchte. Somit habe ich alle nötigen Formulare ausgefüllt und bekam dann im August die Bescheinigung dazu, dass ich, wenn ich eine Gastfamilie finde, Ende September nach Madrid fliegen kann.

Anfang September kam dann die erste Anfrage von einer Familie. Ich habe mich dann schnellstmöglich für die Familie entschieden. Also ging für mich die Zeit als Demi Pair relativ schnell los. Am Anfang war es natürlich etwas schwierig, sich einzugewöhnen und zu wissen, was meine Aufgaben waren, jedoch verging dies mit der Zeit.

Mein Alltag

Mein Alltag war in der Woche eigentlich relativ strukturiert. Morgens bin ich in die Sprachschule gegangen und nachmittags habe ich die Kleine von der Schule abgeholt, die Hausaufgaben gemacht und zusammen mit ihr unterschiedliche Aktivitäten gemacht.

Da meine Familie direkt im Zentrum von Madrid gewohnt hat, konnten wir immer in den Retiro Park gehen oder mal ein Eis essen gehen.

Abends habe ich dann für sie, manchmal auch für die Jungs und mich, gekocht. Danach habe ich sie um 20 Uhr ins Bett gebracht, mit ihr gelesen und dann hatte ich Zeit für mich.

Am Wochenende habe ich viel Zeit mit Freund*innen verbracht.

Sprachschule

Meine Sprachschule „Luis Vives“ war einfach super! In meiner Sprachschule habe ich mich von Minute eins an wohlgefühlt. Jeder dort war total offen und man konnte mit allen sprechen. Durch die kleinen Kurse habe ich sehr schnell Spanisch sprechen gelernt und verstehe jetzt nach 5 Monaten relativ viel, dafür, dass ich vorher kein Spanisch gesprochen habe. 🙂

Anfangs war es für mich ein wenig schwierig, Freund*innen in der Sprachschule zu finden, da bei mir im Kurs alle etwas älter waren als ich. Jedoch konnte man durch einige Möglichkeiten der Organisation viele nette Leute kennenlernen und einige Freund*innen fürs Leben finden, mit denen man auch in Spanien viel gesehen und kennengelernt hat.

Allgemein kann ich sagen, dass in Spanien jeder total offen und viel geselliger als in Deutschland ist, ob es in der Sprachschule ist, in der Familie oder einfach die Leute auf den Straßen.

Einige Schwierigkeiten, wie die Spontanität, habe ich in meiner Gastfamilie manchmal gemerkt. Dies hat sich aber mit der Zeit von selbst verbessert.

Madrid und Spanien im Ganzen waren schon immer ein Ort für mich, wo ich immer wieder hinmöchte. Es gibt so viele Städte, die man einfach mal gesehen haben muss.

Was nehme ich aus dieser Zeit mit?

Wenn mich im Nachhinein jemand fragen würde, was ich von meinem Aufenthalt in Spanien mitnehmen würde, dann würde ich auf jeden Fall sagen, dass es bewundernswert ist, wie schnell man sich an eine neue Kultur und die Menschen gewöhnen kann, wie schnell einem neue Menschen ans Herz wachsen und was eine Zeit, in der man für sich selbst verantwortlich ist, mit einem macht. Man wächst für sich, entwickelt sich, sprachlich aber auch physisch weiter.

Insgesamt bin ich für die ganze Zeit in Spanien mehr als dankbar und kann es jedem nur weiterempfehlen. Selbst wenn es mal Höhen und Tiefen gibt, wird und war es eine Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.

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