Als sich die Türen mit einem Zischen öffneten, ich vor Bauchkribbeln kaum noch atmen konnte und das erste Mal in meinem Leben dänische Luft einatmete, ging mein großes Abenteuer endlich los! Vorbei an endlosen Feldern, großen Straßen und über das Wasser war ich lange mit dem Zug bis nach Kopenhagen gefahren. Eine lange Reise, die sich aber wirklich gelohnt haben sollte.

Hej, ich bin Angelina und verbringe seit einem halben Jahr meinen Schüleraustausch in Dänemark. In dieser Zeit habe ich schon ganz viel erlebt und möchte in diesem Bericht ein wenig von meinen Erfahrungen erzählen.

Die ersten Tage

Nachdem ich in Dänemark angekommen war, verbrachte ich drei wunderschöne, überraschende und atemberaubende Einführungstage in Kopenhagen, bei denen ich neue Freund*innen- und Bekanntschaften mit MensMein Schüleraustausch in Dänemarkchen aus aller Welt schloss.

Danach ging es für mich mit dem Bus nach Fredericia, einer Stadt im Südosten von Jütland. Dort traf ich das erste Mal auf meine Gastfamilie – ein Moment, den ich nie wieder in meinem Leben vergessen werde!

Mit dem Auto fuhren wir weiter bis nach Kolding, meiner Heimatstadt auf Zeit. Ich war von Anfang an begeistert. Das blaue Wasser des Meeres glitzerte in der Sommersonne und ich genoss die ersten Eindrücke aus meinem neuen Zuhause.

Schon am ersten Abend merkte ich: Meine Gastfamilie ist einfach großartig – und das hat sich bis heute auch nicht geändert! Von Anfang an war ich ein Teil der Familie, mit allen Rechten und Pflichten, die man als Familienmitglied hat.

In den ersten Tagen, Wochen und Monaten, erlebte ich abenteuerliche, beeindruckende, einzigartige, komische und unbekannte Momente.

Neues Essen, neue Sprache

Einige Dinge ähnelten Deutschland sehr, andere jedoch waren ungewohnt. Schnell lernte ich dänische Essensvorlieben kennen, wie Salz-Lakritz, Karamell und gesalzene Butter, die mich anfangs noch nicht vollständig überzeugten.

Auch die Sprache schien unglaublich schwer und in meinen ersten Wochen habe ich kein einziges Wort verstanden – umso besser, dass ich heute, nach fünf Monaten, sagen kann, dass ich die Sprache gelernt habe.

Das dänische Schulleben

Auch die Schule ist ganz anders als in Deutschland. Sehr modern ausgestattet, hat hier jede*r Schüler*in einen eigenen Laptop, der im Unterricht immer benutzt wird und auf dem sogar Tests geschrieben werden. Anfänglich war das eine wirkliche Umstellung für mich, da ich das von meiner deutschen Schule gar nicht gewohnt war.

Ich besuche das dänische Gymnasium und gehe in das zweite Jahr.

Jede*r Schüler*in hat die Möglichkeit, eine Linie zu wählen, die zwei oder drei Hauptfächer beinhaltet. Ich gehe auf die naturwissenschaftliche Linie und habe die Hauptfächer Biologie und Chemie.

Aber natürlich findet man in meinem Stundenplan auch noch andere Fächer, wie beispielsweise Dänisch, Latein, Mathematik, Sport und Deutsch- ja, genau, ich habe Deutschunterricht! Für diese Erfahrung bin ich unglaublich dankbar.

Ich habe meine besten dänischen Freundinnen im Deutschkurs gefunden und finde es total interessant zu sehen, wie andere Menschen meine Muttersprache lernen. Dazu habe ich viel Dänisch im Deutschunterricht gelernt, da ich Texte, die die anderen auf Deutsch schreiben, immer auf Dänisch verfasse. Meine Lehrerin unterstützt das und gibt mir gern kleine Ratschläge und Insidertipps.

Im Allgemeinen ist das Schüler*innen-Lehrer*innen-Verhältnis ganz anders als in Deutschland. So wie alle anderen Personen auch duzt man seine Lehrer*innen und betrachtet sie mehr wie Freund*innen anstelle Lehrer*innen.

Mir gefällt das zwischenmenschliche Miteinander in Dänemark sehr, denn auch der Lifestyle ist einfacher, gelassener und mit weniger Stress verbunden.

Nicht selten ist es mir passiert, dass mir auf der Straße ein Lächeln geschenkt wurde oder meine Gastfamilie und ich einfach den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher verbrachten und somit „hygge“ (dänisches Wort, welches nicht wortwörtlich ins Deutsche übersetzt werden kann; man könnte es mit „gemütlich“ beschreiben) voll auslebten.

Letzte Gedanken zum Schluss

Um die ganzen Eindrücke am Schluss noch einmal zusammenzufassen: Ich bin unglaublich froh, diesen Schritt gegangen zu sein!

Ich habe so viel dazugelernt, neue Seiten an mir entdeckt und Gefühle erlebt, die ich vorher nicht kannte. Ich habe eine zweite Familie und neue Freund*innen aus Dänemark und der ganzen Welt gefunden. Ich lernte eine Sprache und habe nun die Möglichkeit, diese zu perfektionieren.

Es gibt ein Sprichwort, was mich in meiner Zeit hier, besonders geprägt hat: „Wenn eine Tür zu geht, geht eine andere auf!“

Eure Angelina

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