Sophias Traum ist in Erfüllung gegangen. Sie durfte 9 Monate im Ausland leben, konkreter gesagt einen Schüleraustausch in Italien machen. In ihrem Erfahrungsbericht erzählt sie von “la dolce vita” in zwei Gastfamilien, dem Schulalltag und davon, wie sie mit der neuen Sprache zurechtkam.

Meine 9 Monate im Ausland – Schüleraustausch in Italien

Schüleraustausch in Italien Hast Du schon mal darüber nachgedacht die Welt zu bereisen, neue Leute, neue Lebensweisen, und eine neue Kultur kennenzulernen? Vielleicht auch darüber, für mehrere Monate ganz von Zuhause weg zu sein und niemanden, den Du kennst, mehr um Dich zu haben?

Ich schon, denn ich habe 9 Monate in Asti in Italien verbracht. Mich hat meine Neugier getrieben, mein Interesse daran, andere Kulturen, Menschen und Lebensweisen kennenzulernen.

Diese Neugier habe ich schon seit einer sehr langen Zeit in mir und als ich dann vor 5 Jahren gehört habe, dass man ein Schuljahr im Ausland verbringen kann, war meine Entscheidung eigentlich schon gefallen, ich wollte ins Ausland! Jedoch zuerst einmal …

Das bin ich:

Hi! 🙂 Ich bin Sophia, ich bin 17 Jahre alt und bin seit einem Monat wieder aus meinem Auslandsjahr in Italien zurück … Mein Auslandsjahr hat vor etwa zehn Monaten am 10. September 2022 angefangen.

Ich bin super aufgeregt, mit dem Zug nach Asti, eine etwas kleinere Stadt im Piemont, Italien gefahren. Die meisten Gastschüler*innen würden bei einer Distanz wie meiner, Berlin nach Nord-West-Italien wohl fliegen, da ich zum Zeitpunkt meiner Abreise allerdings schon in der Schweiz war, habe ich damals den Zug genommen.

Dort angekommen, hat mich dann meine erste Gastfamilie begrüßt und ist mit mir nachhause gefahren. Mein erster Schultag war schon zwei Tage später!

Nach und nach habe ich dann Freund*innen in meiner Klasse gefunden. Später dann auch in der gesamten Schule und außerschulisch über den Jiu-Jitsu Kurs. Zu Anfang war es für mich allgemein schwierig, Freundschaften zuschließen und vor allem aufzubauen. Zum einen wegen der Sprachbarriere, aber vor allem, weil ich ständig krank war. (Keine Sorge, das ist nicht normal und lässt sich nicht verallgemeinern.)

 

Das Leben in zwei Gastfamilien

Schüleraustausch in Italien

Nach etwa der Hälfte meiner Auslandszeit habe ich einmal die Gastfamilie gewechselt.

Warum habe ich meine Gastfamilie gewechselt?

In meiner ersten Gastfamilie ging es mir gesundheitlich nicht gut. Ich habe allergisch auf ein in ihrem Haus verbautes Material reagiert, es hat mein Immunsystem so geschwächt, dass ich beinahe permanent krank war.

Ich will an der Stelle erwähnen, dass Gastfamilien-Wechsel nichts Schlimmes sind, schließlich wollen alle, mit denen man in Kontakt kommt, sei es die Gastfamilie, Schule etc., dass es einem gutgeht und dass man sich wohlfühlt. Wenn ein Wechsel nötig ist, werden alle ihr Bestmögliches geben!

Kurzer Rückblick: Meine erste Gastfamilie hatte eine Art kleines Familientreffen/-reise gemeinsam in Budapest und hatten mich eingeladen mitzukommen, was mich natürlich riesig gefreut hat! (Siehe das Bild rechts)

 

 

Schüleraustausch in Italien

Meine schulischen Erfahrungen in Italien

Das Schulsystem in Italien ist etwas anders als in Deutschland, da musste ich mich erstmal hineinfinden.

Meine Schule im Gastland wurde durch meine Partnerorganisation ausgewählt, daher war es mir egal, worauf sich die Schule thematisch besonders fokussiert. Meine Schule war eine technische Schule mit wirtschaftlicher Orientierung.

In Italien hat jede Schule eine Orientierung. Sie sind allerdings weitaus stärker ausgeprägt als bei uns, denn sie beeinflussen den Lehrplan stark, so wirst Du in der 3. Oberstufe, in der ich war (entspricht der 11. Klasse – Gesamtschule) an einer technischen Schule z.B. keine Naturwissenschaften haben und dafür viele Wochenstunden Wirtschaft etc.

 

Italienisch lernen im SchüleraustauschSchüleraustausch in Italien

Bei meiner Ankunft in Italien habe ich fast kein einziges Wort Italienisch gesprochen, daher habe ich mich zunächst erst ein Mal auf Englisch verständigen müssen.

Jedoch ist es sehr wichtig, Englisch nur als Notlösung zu verwenden! Meine erste Gastmutter war begeistert, mit mir ihre Englischkenntnisse zu verbessern und mit mir sprechen zu können. Genau wie meine Klassenkamerad*innen und spätere Freund*innen. Daher ist es wichtig darauf zu bestehen, dass die jeweilige Sprache tatsächlich mit Dir gesprochen wird!

 

Meine Highlights

Während der 9 Monate waren ganz klar die verschiedenen Ausflüge, Reisen und die Feiern an denen ich teilgenommen habe, meine großen Highlights.

Reisen, Freundschaften und Familie

Ich konnte an mehreren Ausflügen mit meinen Gastfamilien, Freund*innen und auch Schulausflügen teilnehmen. Ich bin nach Turin, Milan und Genova, Mantova und Rom gefahren. Zum andern haben mich meine Gastfamilien auch auf ihre Familienreisen (Budapest und Caorle) mitgenommen.

Mein erster Milan-Besuch war mit der Familie einer Schulfreundin und einer weiteren befreundeten Familie. Bei ihrer Familie habe ich auch meine Weihnachtsfeier verbracht, da mich meine erste Gastfamilie nicht zu ihrer Verwandtschaft mitnehmen konnte.

Turin konnte ich mehrfach besuchen. Es ist die nächstgrößere Stadt von Asti aus gesehen und hat sich perfekt für einen schönen Tag oder Shopping-Trip mit Freund*innen oder meinen Gastfamilien/-schwestern angeboten. Und meine Schulreise nach Rom hat mich noch einmal viel näher mit meinen Kassenfreund*innen zusammengebracht.

Ein besonderer Abschluss

An meinem letzten Wochenende in Italien kam meine Mutter mit dem Auto, um mich abzuholen. Ich konnte ihr die Stadt noch ein wenig zeigen, in der ich ein ganzes Schuljahr gelebt habe. Und an meinem letzten Abend habe ich noch eine Abschiedsfeier mit all den Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind, veranstaltet.

 

Hat sich etwas in diesem Jahr für mich verändert?

Ja! Auf jeden Fall! Nicht allzu sehr an meinem Aussehen, aber so ziemlich mit Hinblick auf meine Offenheit, mein Verständnis gegenüber anderen und meine Persönlichkeit … natürlich nur im allerbesten Sinne.

Jetzt, nach diesen 9 Monaten, kann ich viel besser mit Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten umgehen.

Wo früher ein Streit mit meinen Eltern entstanden wäre, gibt es heute einige Klärungen des Streitpunkts, bevor es den Namen „Streitpunkt“ überhaupt verdient.

Schüleraustausch in Italien

Ich habe meine Entscheidung nie bereut! Zwar wird es wohl in jedem Austausch/Auslandsjahr, so wie auch in meinem, schwierigere Situationen oder Phasen geben, aber im Endeffekt lassen vor allem diese Schwierigkeiten einen selbstständiger und unabhängiger werden.

 

 

 

 

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