Lotta konnte mit dem Homestay-Programm in Frankreich in ihren Sommerferien 2 Wochen französische Luft schnuppern. Sie erzählt Dir in diesem Bericht von ihren Erlebnissen aus dieser spannenden Zeit.

Homestay-Programm

Zu Hause auf Zeit

Es hat sich immer ein bisschen komisch angefühlt, wenn ich mit meiner Gastfamilie bei einem Ausflug darüber gesprochen habe, dass wir jetzt nach Hause fahren. Das war es nämlich: mein Zuhause. Zwar nur für zwei Wochen, was echt eine sehr kurze (für mich aber perfekte) Zeitspanne war, aber trotzdem hat sich dieses lachsfarbene Haus mit dem großen Garten für mich wirklich ein bisschen wie Zuhause angefühlt.

Ich fühlte mich willkommen, was sich auch nochmal im Angebot bestätigte, dass ich jederzeit wieder zu ihnen zurückkommen könnte. Aber stopp, jetzt erzähle ich ja schon vom Ende! Fangen wir vorne an.

2 Wochen französische Luft schnuppern

Mein Name ist Lotta, ich bin 14 Jahre alt und habe im Rahmen des Homestay-Programms zwei Wochen meiner Sommerferien in Lagney, einem winzigen Dorf im Nordosten Frankreichs, verbracht. Eigentlich wäre ich zu jung für das Programm gewesen, aber als ich bei Experiment nachgefragt habe, war das kein Problem.

Meine Gastfamilie

Schneller als erwartet bekam ich nach dem Abschicken meiner Bewerbung meine Gastfamilie. Und schon im ersten Moment hatte ich ein richtig gutes Gefühl, welches sich mit der Zeit immer weiter bestätigte. Meine Gastfamilie bestand aus Valentine (29), Florian (33), ihrem Hund Doumie und Valentines vier Pferden Light, Dawn, Nuallan und Tizzy. Genau so eine Kombination hatte ich mir insgeheim gewünscht, aber das ist natürlich auch ein bisschen Glückssache.

Vor der Abreise haben wir schon einige E-Mails geschrieben, zum größten Teil auf Französisch. Ich musste während des Austauschs allerdings feststellen, dass das etwas ganz anderes ist, als miteinander zu sprechen.

Ankunft

Der Tag meiner Ankunft kam dann sehr schnell und sah wie folgt aus:

Mit dem Zug bin ich zwei Stunden nach Saarbrücken gefahren, wo mich meine Gastfamilie abgeholt hat. (Für mich eine wirklich praktische Lösung, und durch mein Schulticket musste ich nicht einmal etwas bezahlen.) Zusammen sind wir dann etwa eine halbe Stunde rüber auf die französische Seite gefahren, zu Valentines Eltern.

Auf der Fahrt stellte ich fest, dass es definitiv stimmt, dass Franzos*innen meist nicht das beste Englisch sprechen. Vor allem Florian schreckte aber nicht davor zurück, trotzdem mit mir auf Englisch zu reden, und so hatte ich hin und wieder meine Probleme damit, zu verstehen, was er meinte, was natürlich überhaupt nicht schlimm war.

Als wir bei Valentines Eltern ankamen, waren wir nicht die einzigen Gäste. Ihre Schwester, ihr Bruder und dessen Freundin waren auch dabei, genauso wie die Großmutter.

Das Wetter war an diesem Tag nicht ganz so zuverlässig, und so wurde draußen gegrillt und drinnen gegessen. Ich weiß nicht, ob das etwas Typisch Französisches ist oder ob es einfach nur etwas ist, das irgendwie an mir vorbeigegangen ist, aber wenn gegrillt wurde, gab es immer Würstchen mit Käse drin. Eigentlich gar nicht so schlecht, stellte ich fest. An diesem ersten Tag gab es dann auch noch reichlich Salate und schließlich auch viele verschiedene Nachtische. Viel verstanden habe ich nicht vom Tischgespräch, aber das war nicht schlimm.

Nach dem Essen sind Valentine und ich raus zu den beiden Ponys Gangster und Black gegangen, die bei ihren Eltern wohnen. Ich glaube, ich habe noch nie so kleine Ponys gesehen.

Valentines Mutter ist außerdem Imkerin. Und so kam es also, dass wir uns in Imkerkleidung schmissen und die Bienenstöcke von innen anschauten.

Dabei stellte ich fest, dass sie ziemlich gut Deutsch spricht. Viele Franzosen sprechen Deutsch, zumindest ein bisschen.

Nach dieser schönen Ankunft sind wir dann etwa eineinhalb Stunden nach Lagney gefahren, einem Dorf mit etwa 400 Einwohner*innen in der Nähe von Nancy.

Meine erste Woche

Die erste Woche war ziemlich ruhig. Tagsüber arbeiteten Valentine und Florian, und ich war mit Doumie allein zu Hause.

Nachmittags war ich mit Valentine immer bei den Pferden, die ein paar Minuten zu Fuß entfernt standen. Ich durfte so ziemlich alles machen, was ich wollte, was ich ziemlich genoss. Dabei gab es eine Sache, die mir aufgefallen ist: Nicht mal nachts oder wenn sie wegfahren, schließen die beiden die Haustür ab. Ziemlich seltsam, fand ich.

Die zweite Woche

In der zweiten Woche hatte Valentine dann auch frei und wir haben mehr miteinander unternommen, haben zusammen gekocht, längere Spaziergänge mit den Pferden gemacht, waren einen Tag in Nancy, waren bei einem See, wo ein Springturnier stattgefunden hat, oder haben zusammen Armbänder gemacht.

Generell ist sie eine sehr kreative Person, hat mir ihre Zeichensachen oder ihre Kamera ausgeliehen, was wirklich sehr gut zu mir passte. Immer gab es frisches Essen, und ich habe auch ein paar tolle Rezepte mitbekommen.

Auch bei den Pferden hat man gemerkt, dass sie sich einfach auskennt. Sie hat mir ganz viel erklärt. Unter anderem habe ich auch die Arbeit eines Hufschmiedes ausprobiert und den Pferden unter ihrer Anleitung die Hufe gekürzt. Das ist echt viel schwieriger, als man denkt.

Valentine war auch diejenige, die am meisten Französisch mit mir gesprochen hat, wodurch sich meine Sprachkenntnisse zumindest ein bisschen vertiefen konnten. Natürlich noch lange nicht so viel, wie es bei einer Sprachschule wahrscheinlich der Fall gewesen wäre, aber trotzdem war es auf jeden Fall hilfreich.

Generell hatte ich eine sehr schöne Zeit in Frankreich, mit Menschen, deren Interessen und Lebensweise sehr gut zu mir passten, sodass ich mich sehr wohlfühlte.

 

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