Mein Demi-Pair-Abenteuer in Kanada
Lara verbrachte 5 Monate als Demi Pair in Kanada und berichtet hier von ihren unvergesslichen Erlebnisse und spannenden Erfahrungen.
Genau zwei Monate ist es jetzt her, dass ich meiner Gastfamilie mit Tränen in den Augen Tschüss sagen musste und wieder nach Hause geflogen bin. Mittlerweile habe ich mich zwar wieder gut in das Leben hier in Deutschland eingelebt, aber ich vermisse Kanada jeden einzelnen Tag.
Ich muss immer wieder lächeln, wenn ich an all die besonderen Momente mit meinen Freund*innen und meiner Gastfamilie denke. Diese Zeit wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich schon Monate, Wochen und schließlich nur noch die Tage bis zur Abreise gezählt habe. Richtig Angst hatte ich eigentlich nie – ich hatte schon öfter mit meiner Gastfamilie telefoniert und wusste, dass wir uns gut verstehen würden.
Die Vorfreude auf Toronto als Millionenstadt, den Lake Ontario und all die neuen Erfahrungen war einfach riesig. Am 13.09.2024 war es dann endlich so weit – es ging nach Kanada!
Der Abschied von meiner Familie fiel mir schwerer als gedacht. Als mir beim Tschüss-Sagen bewusst wurde, dass ich sie fünf Monate lang nicht sehen würde, kam dann doch etwas Angst auf. Aber sobald ich im Flieger saß, war davon nichts mehr zu spüren – und zehn Stunden später war ich endlich in Toronto.
Sprachschule & neue Freundschaften
Im Nachhinein war es die beste Entscheidung, als Demi Pair und nicht als klassisches Au Pair nach Toronto zu gehen. Die Sprachschule war eine unglaubliche Bereicherung in jeder Hinsicht.
Gerade die ersten Tage waren nicht einfach – alles war neu: die Familie, das Land, die Kultur. Aber nach dem ersten Tag in der Sprachschule hat sich meine Gefühlslage sofort geändert. Ich hatte nun einen täglichen Ausgleich zum Familienleben – und einen Ort voller Menschen, die sich in der gleichen Situation befanden wie ich.
Vom ersten Tag an habe ich die Freund*innen gefunden, mit denen ich schlussendlich den Rest meiner Zeit verbracht habe.
Allgemein muss man sagen, dass alle total offen sind. Man ist nie allein und kann sich jeder Gruppe anschließen. Besonders die wöchentlichen “Free Friday”-Aktivitäten waren eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.
Dank der strikten “Only English”-Regel kam man schnell mit Menschen aus anderen Ländern ins Gespräch, und es wurde verhindert, dass sich Grüppchen aus dem gleichen Land bildeten.
Der Unterricht war mit dem deutschen Schulsystem kaum zu vergleichen: kleine Gruppen, familiäre Atmosphäre und Lehrer*innen, die wie Freund*innen waren.
Neben Grammatik und der Sprache, die wirklich toll und verständlich vermittelt wurden, unterhält man sich auch ganz viel über alltägliche Dinge. Dadurch entwickelt sich das Englisch wirklich gut weiter.
Allgemein herrscht in den Klassen kein Leistungsdruck. Es geht vielmehr darum, sich gegenseitig weiterzuhelfen und sich untereinander auszutauschen. Und nochmal: Die Lehrer*innen sind wirklich großartig!
Meine Gastfamilie 
In meiner Gastfamilie leben zwei Kinder: ein siebenjähriger Junge und ein zehnjähriges Mädchen.
Auch wenn ich mich insgesamt sehr wohlgefühlt habe, war das Einleben anfangs nicht leicht – was völlig normal ist. Zwei Kulturen prallen aufeinander, und auch wenn man sich vorher schon telefonisch kennengelernt hat, ist es eben doch eine neue Welt.
Mit der Zeit lernten wir uns immer besser kennen. Je mehr ich im Alltag angekommen war und einen guten Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit gefunden hatte, desto wohler fühlte ich mich.
Wir haben oft zusammen gekocht oder sind essen gegangen. Auch die morgendlichen Gespräche zwischen Office und Schule vermisse ich sehr.
Ich hatte das Privileg, dass meine Gastfamilie mit mir über Weihnachten zwei Wochen nach Florida geflogen ist. Das hat uns als Familie definitiv noch mehr zusammengeschweißt. Mit der Zeit ist man dann ein richtiges Familienmitglied geworden – ein tolles Gefühl!
Mein Alltag als Demi Pair
Mein Arbeitstag begann nach der Sprachschule. Ich habe die Kinder von der Schule abgeholt – sie war nicht weit entfernt, sodass wir zu Fuß gehen konnten.
An sonnigen Tagen habe ich ihre Roller mitgenommen – das war für beide immer ein Highlight.
Zuhause gab es einen Snack, und nach kurzem Ausruhen wurden Hausaufgaben gemacht. Wenn sie keine Hilfe brauchten, habe ich die Zeit genutzt, um die Küche aufzuräumen – das war mein Aufgabenfeld im Haushalt.
Anschließend haben wir viel zusammen gespielt. Was genau, war abhängig von den Launen der beiden. Häufig mussten Kompromisse gefunden werden, sodass wir erst gemalt haben und danach gab es einen “Tickle Fight” (die Kinder kitzeln mich so lange durch, bis ich nicht mehr kann – ihr selbst ausgedachtes Spiel). Im Winter waren wir zusammen rodeln oder haben Figuren aus Schnee gebaut.
Ein Tipp, den ich generell geben kann: Wenn Ihr gerne backt oder kocht, integriert Eure Gastkinder! Meine haben es geliebt. Vor allem wurden sie immer kreativer, was Dekorationen beim Backen angeht, oder haben neue, selbst ausgedachte Rezepte vorgeschlagen.
Viele Gastkinder in Kanada haben außerschulische Aktivitäten. Bei mir haben Tanzen und Eishockey dazugezählt. Bevor es zum Training losging, war es meine Aufgabe, Abendessen zu machen und ihren Rucksack zu packen. Meiner Gasttochter habe ich außerdem immer die Haare fürs Tanzen geflochten.
Gegen 20:00 Uhr, nachdem alle Pflichten erfüllt worden waren, hatte ich dann Freizeit. Meine Freund*innen und ich sind abends öfter essen oder ins Kino gegangen. Wenn ich mal eher losmusste, war das meistens auch kein Problem – es ist nur wichtig, das vorher abzuklären.
Freizeit in Toronto
Allgemein gilt: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, was Ihr in Eurer Freizeit in Toronto machen könnt. Wir haben bei Weitem nicht alles geschafft, was wir machen wollten.
Ob Billiard oder Bowling spielen, in Bars gehen, Comedy-Events besuchen oder Sportveranstaltungen anschauen – es wird wirklich nie langweilig.
Fazit
Rückblickend kann ich nur sagen: Ich würde meine fünf Monate in Kanada sofort wiederholen!
Es klingt klischeehaft, aber es war wirklich eine der besten Zeiten meines Lebens. Ich habe so viel gelernt und vor allem mich selbst weiterentwickelt. So ein Aufenthalt ist nicht nur ein Ortswechsel – es ist auch eine Reise mit sich selbst.
Nutzt jeden Moment! Höhen und Tiefen sind vollkommen normal, aber versucht, die Chance zu sehen, die Ihr gerade bekommt. Probiert neue Dinge aus und sucht Euch einen guten Ausgleich zum Familienalltag. Dann wird die Zeit unvergesslich!
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