Mein erstes Vorbereitungsseminar

Wenn ich an mein erstes Vorbereitungsseminar als Teamerin im Ehrenamt zurückdenke, muss ich grinsen. So vollkommen grün hinter den Ohren und ein bisschen vorlaut.

Wie viel ich aus Nervosität geredet hab? Uff! Ich hatte keine Ahnung von Teamdynamiken und wie man eine Gruppe Schüler*innen für das Ausland vorbereitet und motiviert schon gar nicht!

Bei meinem ersten Referat vor rund 30 Teilnehmer*innen schlotterten mir die Knie und ich hielt mich an meinem Spickzettel fest, wie an einem Rettungsring.

Ich traute mir vieles nicht zu – die Verantwortung, den Umgang mit Stresssituationen sowie anderen bei ihren Konflikten helfen – und zweifelte oft an mir, doch bei jedem Seminar von Experiment wird einem unweigerlich die eigene Selbstwirksamkeit direkt vor Augen geführt, sodass man sie gar nicht übersehen kann.

Dabei bieten das Auffangnetz des Teams und das wertschätzende Feedback einen Rahmen, um sich weiterzuentwickeln und aus Fehlern zu lernen, das es so im gesellschaftlichen Getriebe der gewöhnlichen Arbeitswelt schlichtweg nicht gibt.

Das Ehrenamt: Meine Zeit als Teamerin

Es war mühsam, aber anhand der Punkte meiner Feedbackzettelchen wurde ich von Seminar zu Seminar immer sicherer. War nach meinem ersten Seminar noch einiges auszubessern und zu beachten, kann ich jetzt, fast neun Jahre später, die Früchte ernten und jüngeren Teamern helfen, ebenfalls an sich zu wachsen.

Erst im Oktober war ich wieder dabei, diesmal zur Nachbereitung, und auch wenn ich fürchte, dass ich mir langsam aber sicher den Ruf als „Seminarmutti“ aneigne, so wird mir die Arbeit doch nie zu langweilig. Allein dadurch, dass die Teams und Teilnehmer*innen nie gleich sind.

Jedes Mal wird neu gemischt und jedes Mal gibt es neue Menschen zu entdecken, die auch im Ausland waren und spannende Geschichten zu erzählen und Erfahrungen zu teilen haben. Und auch, wenn mein eigenes Auslandsjahr nun schon zehn Jahre zurückliegt, so wecken die jungen frischen Teilnehmer*innen, die so voller Tatendrang und Neugier sind, immer wieder alte Erinnerungen. Ach, das geliebte Fernweh!

Erfolg im Job

Nun bin ich fast fertig mit meinem Studium und schreibe meine Bewerbungen für zukünftige Arbeitsstellen. Dabei fällt mir überraschend auf, was eigentlich offensichtlich ist: Meine Ausbildung hat mich zwar die Theorie gelehrt, aber die praktischen Erfahrungen und sozialen Kompetenzen erfuhr und lernte ich durch meine Arbeit für Experiment.

Allein schon dadurch, dass ich weiß und erfahren habe, wie ein gesundes Team funktionieren kann und was meine Stärken und Schwächen sind, hebe ich mich von anderen ab, die diese wertvollen Erfahrungen nicht sammeln konnten.

Für meinen Beruf muss ich routiniert und souverän vor großen Gruppen auftreten, was ich jetzt ohne Probleme kann und sogar mag.

Mich in ein neues Team zu integrieren fällt mir spielend leicht und falls es zu Konflikten kommt, weiß ich, wie ich meinen Teil zur Lösung beitragen kann. Andere motivieren mitzumachen und Spaß an der Sache haben? Nichts leichter als das!

Kommunikationsprobleme erkenne ich schnell und kann mich dementsprechend verhalten, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Ich rede immer noch viel, aber jetzt nicht mehr aus Nervosität, sondern aus Spaß und gut dosiert, statt vorlaut.

Ich bin an so vielen unterschiedlichen Situationen durch das Ehrenamt gewachsen, dass ich keine Angst vor zukünftigen Hindernissen in meiner persönlichen Berufslaufbahn habe. Ohne meine Entscheidung damals mich für die ehrenamtliche Arbeit zu engagieren, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin.

9 Jahre Ehrenamt

Nach fast neun Jahren Teamerarbeit für Experiment will ich mir noch kein Ende ausmalen. Für all die Erfahrungen, die ich gesammelt und Freunde, die ich gefunden habe, bin ich unendlich dankbar. Ich empfehle jedem, ein Ehrenamt zu verfolgen. Du kannst nichts verlieren und wirklich alles gewinnen. You can do it!

 

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