Austausch wirkt – Stimmen aus unserem Fragebogen
In diesem Sommer haben 515 Alumni an unserer Befragung teilgenommen und ihre Erfahrungen mit uns geteilt: Wie wirkt Austausch und welche Rolle spielt Ehrenamt dabei? Die Resonanz war überwältigend und die Ergebnisse sind eindeutig: Ehrenamt wirkt bei Experiment verändert Leben und prägt weit über unseren Verein hinaus die Gesellschaft.
Ehrenamtliches Engagement in Zahlen
Rund 40 % der Befragten gaben an, dass ihr Austausch sie direkt zu einem ehrenamtlichen Engagement bei Experiment inspiriert hat. Fast ebenso viele, 39 %, engagieren sich zusätzlich auch außerhalb von Experiment – sei es in Schulen, Vereinen, Gemeinden oder der Politik. Besonders bemerkenswert: Von diesen haben nach ihrem Austauschprogramm 69 % ein neues Ehrenamt begonnen, 21 % ein bestehendes Engagement fortgesetzt und 27 % ihr Engagement sogar intensiviert. Ehrenamt ist also nicht nur eine Ergänzung zum Austausch, sondern ein Motor für dauerhaftes gesellschaftliches Engagement.
Auch der berufliche Weg vieler Alumni wurde beeinflusst: 44 % berichten, dass ihr Austausch entscheidend für ihre Studien- oder Berufswahl war. Damit zeigt sich, wie eng persönliche Erfahrungen, Ehrenamt und gesellschaftliche Wirkung miteinander verbunden sind.
Persönliche Geschichten aus dem Ehrenamt
Die Zahlen sind beeindruckend, noch stärker sprechen jedoch die persönlichen Geschichten.

2013 erhielt Hannah Sperling ein Teilstipendium für ihren Schüleraustausch in Italien. Aus Dankbarkeit wollte sie etwas zurückgeben und engagierte sich anschließend ehrenamtlich bei Experiment als Länderexpertin für Italien. „Nachdem ich für meinen Auslandsaufenthalt in Italien ein Teilstipendium von Experiment erhalten hatte, wollte ich mich im Nachhinein ehrenamtlich weiter dafür engagieren und etwas zurückgeben.“ Was mit dem Teilen von Erfahrungen begann, beeinflusste ihren ganzen Lebensweg. Italienisch wurde zu ihrem „Wohlfühlfach“, das sie schließlich auch studierte und heute unterrichtet. Ohne Experiment, sagt sie, wäre dieser Weg kaum möglich gewesen: „Das alles habe ich nur Experiment zu verdanken, denn hätte ich mich damals nicht für dieses wunderbare Land entschieden und hättet ihr nicht das Stipendium für mich übrig gehabt, dann wäre ich jetzt nicht an diesem Punkt und könnte nicht weitergeben, was ich selbstdamals gelernt habe.“

Ihre positiven Erfahrungen führten dazu, dass sie sich nach ihrer Rückkehr ehrenamtlich bei Experiment engagierte um die Begeisterung an neue Austauschschüler*innen weiterzugeben: „Am meisten hat sich meine Persönlichkeit verändert und ich bin selbstbewusster zurückgekommen, da die Menschen dort einen mehr wertschätzen und auf innere Werte achten. Ich würde jedem empfehlen einen Austausch zu machen, um sich selbst weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu entdecken. Gerade durch Experiment bekomme ich jetzt die Chance meine wertvolle Erfahrung mit neuen Austausch-Schülern zu teilen und darf ihre Vorfreude miterleben. Dies ist ein schönes Gefühl als ehemalige Austausch-Schülerin, sodass man sich gerne ehrenamtlich engagiert.“
Ehrenamt bei Experiment prägt Biografien
Andere Stimmen verdeutlichen ebenfalls, wie ehrenamtliches Engagement ganze Lebenswege prägen kann. So berichtet Kathrin Seifert (Teilnehmerin des Parlamentarischen Patenschafts-Programm, 2002): „Über das Ehrenamt habe ich meine Berufung gefunden, Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und Lernräume zu gestalten.“ Auch Kirsten (Teilnehmerin des Internationalen High-School-Programms 2006/07 und Demi-Pair-Programms 2010) hebt hervor, wie tiefgreifend ihre Erfahrungen waren: „Meine Erfahrungen im Austausch und im Ehrenamt bei Experiment waren die wichtigste und intensivste Ausbildung, mit der Schule und Uni nicht mithalten können.“
Für Johanna Salvagnin (Teilnehmerin des Schüleraustauschs 2007) war das Ehrenamt bei Experiment ein Schlüsselmoment: „Hätte ich damals keinen Austausch gemacht, hätte ich vielleicht nie die Freude am Kennenlernen neuer Kulturen gefunden. Mittlerweile lebe ich mit meiner Familie in der Schweiz. Unsere Kinder wachsen dreisprachig auf und vereinen unterschiedliche Kulturen miteinander. Hätte ich keinen Austausch bei Experiment gemacht, hätte ich niemals den Spirit kennengelernt, der durch die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden verbreitet wird.“
Ähnlich prägend war es für Till Büttner, der bereits im Jahr 1996 einen Schüleraustausch mit Experiment gemacht hat: „Mein Experiment-Austausch hat mich erwachsener und weltoffener werden lassen und mich so noch neugieriger für interkulturelle Erfahrungen und Austausch gemacht. Im Rahmen meiner beruflichen Laufbahn habe ich immer versucht auch internationale Kontakte zu knüpfen und so auch andere Sichtweisen kennenzulernen. Zusätzlich hat mir das Austauschjahr und mein ehrenamtliches Engagement für Experiment, u.a. als Gastfamilienbetreuer, gezeigt wie wichtig es ist in anderen Ländern und Kulturen in Kontakt und in den Austausch mit Menschen zu treten und so das Land und Kultur kennenzulernen und den eigenen Horizont so zu erweitern.“
Auch jüngere Stimmen unterstreichen die Wirkung. Eine Teilnehmerin aus dem Jahr 2021 schreibt: „Ich habe gemerkt, dass jede*r einzelne durch ehrenamtliche Tätigkeiten die Gesellschaft voranbringen und gestalten kann.“ Und eine weitere Teilnehmerin des weltwärts-Programm aus dem Jahr 2018 ergänzt: „Allein meine Studienwahl wäre ohne das weltwärts-Programm mit Experiment anders ausgefallen. Außerdem bin ich nach Bonn gezogen, um mehr ehrenamtlich für Experiment arbeiten zu können.“
Diese Vielfalt an Stimmen macht deutlich: Ehrenamt wirkt – ganz individuell und zugleich gesellschaftlich.
Fazit: Warum sich Ehrenamt lohnt
Die Ergebnisse unseres Fragebogens zeigen klar: Austausch wirkt. Für viele ist er ein Schlüsselerlebnis, das Perspektiven erweitert, Selbstvertrauen stärkt und den Blick auf die Welt nachhaltig verändert.
Aus dieser Erfahrung entsteht oft etwas ganz Besonderes: ehrenamtliches Engagement. Viele unserer Alumni engagieren sich aus Dankbarkeit, aus Überzeugung oder aus dem Wunsch, ihre eigenen Erfahrungen weiterzugeben und entfalten so Wirkung weit über die Dauer ihres Austauschprogramms hinaus. Wer sich engagiert, bereichert nicht nur das Leben anderer, sondern auch das eigene: durch neue Freundschaften, Kompetenzen und Perspektiven.
Gleichzeitig stärkt ehrenamtliches Engagement unsere Gesellschaft. Wenn fast die Hälfte unserer Alumni sich nach ihrem Austausch ehrenamtlich engagiert – viele davon auch außerhalb von Experiment – dann zeigt das, wie nachhaltig Austauschprogramme sind und wie sehr sie gesellschaftliches Engagement fördern.
Ohne Ehrenamt wäre Experiment nicht das, was es ist. Die Geschichten von Konrad, Hannah, Lena und vielen anderen zeigen: Austausch verändert Biografien, Ehrenamt schafft Gemeinschaft und gibt dem interkulturellen Austausch ein Gesicht.
Darum sagen wir Danke – an alle, die ihre Zeit, Energie und Begeisterung einbringen. Ihr macht Austausch lebendig. Und wir laden alle ein, die vielleicht überlegen, selbst aktiv zu werden: Werdet Teil unseres Ehrenamts und erlebt, wie sehr Ehrenamt nicht nur andere, sondern auch Euer eigenes Leben bereichert. Mehr Infos findest Du hier.
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