Amerika war schon immer mein großer Traum. Doch eine „einfache“ Reise reichte mir nicht. Ich wollte die Menschen, ihre Kultur und den Alltag kennenlernen. Mit 28 war es gar nicht mehr so einfach, eine Organisation zu finden, die derartige Programme für Erwachsene anbietet. Dann bin ich auf das Programm „Homestay USA“ von Experiment gestoßen. Im Juli beworben, ging es im Oktober schon los. 4 Wochen in San Diego, Kalifornien sollten ein ganz besonderes Erlebnis werden!

Am 03. Oktober 2019 verabschiedete ich mich von meinem Freund und meiner Schwester am Airport Amsterdam. Ich werde nie vergessen, wie „geflasht“ ich vor dem gigantischen Flieger der United Airlines stand. Nun wurde mir richtig bewusst, dass ich alleine ans andere Ende der Welt fliegen werde – mit Flugangst, in ein Land, in dem eine andere Sprache gesprochen wird und ohne zu wissen, was mich genau erwartet. Zuvor gab es 2 Wochen E-Mail-Kontakt zu meiner Host Mum, die sich schon riesig auf meine Ankunft freute. Nach einem Zwischenstopp in San Francisco erreichte ich den Airport San Diego. Dort erwarteten mich meine Gasteltern mit einem Schild, auf dem mein Name stand. Sie begegneten mir sofort mit offenen Armen.

Vom ersten Tag an Teil der Familie

Zuhause angekommen, lernte ich weitere Familienmitglieder kennen und bezog mein Zimmer für die erste Nacht. Meine Host-Family war bereits am nächsten Morgen bereit, mich voll und ganz in ihren Alltag zu integrieren. Zugleich ließ sie mir alle Freiheiten: „You are always invited to join us, if you want to. You don´t have to.“ Auf der Küchentafel erstellten sie eine Liste: „Things for Anni to see“. Hinsichtlich der Sprache war es zu Beginn gar nicht so einfach. Obwohl mein Englisch sehr gut ist, war ich durchgehend konzentriert aufmerksam zuzuhören. Dennoch, nach einer Woche hatte ich mich daran gewöhnt und es machte mir sehr Spaß, mich auf Englisch zu unterhalten.

Mein Host Dad arbeitete an einer Universität, direkt am Pazifik gelegen und umgeben von Palmen. So ergab sich die tolle Gelegenheit das amerikanische Studentenleben kennenzulernen. Ich schaute den Uni-Teams beim Baseball Training zu, mir wurde gezeigt, wie man professionell Tennis spielt und ich bekam die Chance, mit den Studenten das Surfen am Ocean Beach zu erlernen. Die gelben School Buses waren natürlich auch ein Highlight. Meine Host Mum arbeitete für eine nahegelegene Kirche. Sonntags nahmen wir an der Bible Lesson und dem Church Service teil, der mit moderner Live-Musik in einer Sporthalle stattfand. Zugleich fanden hier auch viele Events statt, wie z. B. eine Tortenversteigerung. Der Auktionär: Ein typischer Amerikaner mit Cowboy-Hut, der so schnell redete, dass man ihn kaum verstand – wie man es eben aus dem Fernsehen kennt.

“The best American experience”

„We want you to have the best American experience“ war die Aussage meiner Host-Family und dafür legte sich jeder Einzelne ins Zeug. So gingen wir u. a. gemeinsam ins National Comedy Theater, zum Country Line Dance Club und machten ein Bonfire mit „S‘Mores“ am Strand. Wir verbrachten tolle Zeiten an den atemberaubenden Sunset Cliffs und auf Coronado Island. In „fancy“ La Jolla beobachteten wir die Seehunde. In San Diego ist einfach alles „big and impressive“. Allein der Mini Golf Platz ist mehr Entertainment als Spiel.

Dekorationsgrafik: Homestay in San Diego Oktoberfest und Käsespätzle in Kalifornien

Um die Esskultur kennenzulernen, durfte ein American Barbecue mit der Familie nicht fehlen. Auch einen 7/11 Slurpee Brain Freeze muss man mitgemacht haben. Und nicht zu vergessen: der original Californian Burrito – mit Pommes! Durch die Nähe zu Mexiko gab es viel Mexican Food wie Tacos und Salsa Chips. Umgekehrt war meine Gastfamilie auch sehr an der deutschen Kultur interessiert. So nahmen wir z.B. an einem Chilli Cooking Contest teil – mit deutscher Chilli Suppe im German Look. An einem Abend luden wir Freunde zu uns nach Hause ein, um ihnen ein deutsches Gericht zu zaubern: Es gab Käsespätzle und Apfelstrudel. Die Gäste liebten es – nur die Aussprache war nicht so einfach. Und wie es so sein sollte, gab es auch in San Diego ein Oktoberfest. Da ließen sie es sich nicht nehmen, mit einer „echten Deutschen“ hinzugehen.

Ein absolutes Must-see in San Diego ist definitiv der Balboa Park mit vielfältigen Parks und Museen. Ebenso die wunderschöne, unterhaltsame Liberty Station. Sea World beeindruckt mit Tieren wie Walrosse und Orcas, die man in Deutschland nicht häufig zu sehen bekommt. Man erfährt viel über die Lebensweise und den Schutz der Tiere. Absolut sehenswert ist auch die Stadt „Old Town“, in der man sich wie im Wilden Westen fühlt. Natürlich durfte auch ein Tag im von San Diego ca. 3 h-Fahrtzeit entfernt gelegenen Los Angeles mit meiner Host Sister nicht fehlen, denn wo kann man die amerikanische Filmkultur besser erleben als in den Hollywood Universal Studios? An Entertainment ist das nicht zu übertreffen! Am Abend sind wir über den Walk of Fame geschlendert. Ich bin sehr dankbar, dass meine Host-Family so viel mit mir unternommen hat. Wenn sie selbst keine Zeit hatten, haben sie mich überall hingefahren. Bei einem Austausch ist dies nicht selbstverständlich, weshalb ich es umso mehr zu schätzen weiß.

Austausch für Erwachsene? Na klar!

Am meisten beeindruckt hat mich die lockere, offene Art der US-Amerikaner. Hier sagt jeder „Hi, how are you doing today?“ – ob man sich kennt oder nicht. Überall wird man herzlich empfangen und aufgenommen. Zudem hat mir die Reise gezeigt, wie wahnsinnig stolz die Amerikaner auf ihr Land und ihre Traditionen sind. Nahezu jedes Haus hat eine US-Flagge im Garten. Da ich im Oktober dort war, konnte ich sehen, wie intensiv sich die Amerikaner auf Halloween vorbereiteten. Die Vorgärten glichen denen einer Horrorfilm-Kulisse. Leider musste ich exakt am 31. Oktober abreisen und konnte das Halloween-Fest in diesem Jahr nicht miterleben. Nach einem schweren Abschied ging es über Washington D. C. wieder zurück nach Amsterdam. Auch für Erwachsene kann ich nur empfehlen, einen solchen Austausch wahrzunehmen. Man wird nicht nur selbstständiger, reicher an Lebenserfahrungen und verbessert seine Sprachkenntnisse enorm, sondern gewinnt vor allem auch eine amerikanische Familie und Freunde für die Ewigkeit.

 

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