Ein buntes Zusammenspiel aus verschiedenen Kulturen, vielen Tieren und einem vielseitigen Aufenthalt in Deutschland, so könnte man Delenns Zeit in ihrer deutschen Gastfamilie beschreiben. Delenn kommt aus den USA und hatte dank des Parlamentarischen Patenschafts-Programms die Möglichkeit, ein Jahr in Deutschland zu leben. Sie ist hier zur Schule gegangen, hat neue Bekanntschaften gemacht und unsere deutsche Kultur aus nächster Näher erlebt. Wie es für sie war, ihre Komfortzone zu verlassen und sich auf das Abenteuer einzulassen, erzählt sie hier.

Meine vielseitigen Erfahrungen in Deutschland

Aufenthalt bei einer herzlichen deutschen Gastfamilie: Villa Kunterbunt

Ich würde sagen, dass ich dieses Jahr das größte Glück von allen Austauschschüler*innen hatte! Meine Gastfamilie passt perfekt zu mir, ich würde absolut gar nichts ändern wollen.

Genauso wie ich, haben sie viele Haustiere mit unterschiedlichen Persönlichkeiten: Drei Hunde, fünf Katzen, zwei Meerschweinchen, und sieben Hühner.

Ich habe in Amerika nicht so viele, nur zwei Hunde und zwei Katzen (und ein paar Fische), aber das Gefühl von einem Zoo ist trotzdem gleich! Überall gab es Tierhaare, und man braucht sehr viel Zeit und Geduld, um sich darum zu kümmern.

Nicht nur die Haustiere erinnern mich an Zuhause, auch mit meinen Gastgeschwistern habe ich eine gute Dynamik. Meine Gasteltern haben einen älteren Sohn und zwei jüngere Töchter.

Ich rede und verstehe mich jeden Tag immer mehr mit meiner Gastschwester, die nur ein Jahr jünger als ich ist. Manchmal reden wir so viel, dass wir die Zeit vergessen und bis Mitternacht wach bleiben!

Mit meiner zweiten Gastschwester, die erst 10 Jahre alt ist, spielen wir meistens zusammen ein Videospiel, welches ich ihr mal gezeigt habe: Stardew Valley. Und wenn mein älterer Gastbruder Gitarre spielt, höre ich immer gespannt zu!

Am Wochenende schauen meine Gastfamilie und ich zusammen Filme und machen ab und zu Ausflüge.

 

Achtung! Drache in Sicht!

Als ich ein kleines Kind war, habe ich Drachen geliebt. Ich zeichnete über einhundert und hatte sie in einer Box verstaut, die ich “Drachenhöhle” nannte. Ich begann meine Sammlung, als ich zehn Aufenthalt in DeutschlandJahre alt war (genauso alt wie meine Gastschwester jetzt!) und jetzt habe ich eine ganze Kommode voller Drachen.

Meine deutsche Gastfamilie kannte mich nach einiger Zeit schon so gut, dass sie als Weihnachtsgeschenk einen Ausflug in das Deutsche Drachenmuseum für ein Wochenende planten!

Das war mein Lieblingserlebnis hier in Deutschland, da ich die ganze Zeit mit meinen Gastgeschwistern und Eltern Zeit verbringen und gleichzeitig Drachen anschauen konnte!

Ich kaufte einen gehäkelten Drachen mit Brille, meine Gastschwester nannte sie Doma – Drachen-Oma. Es gab so viele großartige Sachen zu erleben und fotografieren, dass mein Bildspeicher ganz voll war!

 

Verschiedene Bräuche und Sitten?!

Aufenthalt in DeutschlandBei meiner Gastfamilie fühle ich mich immer wie zu Hause, dieses Jahr bekam ich nicht nur einen Einblick in die deutsche Kultur, sondern auch eine zweite Familie!

Wir lachen über kulturelle Unterschiede, besonders weil wir in Bayern, Schwaben wohnen. Es gibt hier viele Menschen mit komischen Angewohnheiten und auch der Dialekt ist unverständlich!

Außerdem sind manche der Schwaben sehr geizig mit Geld. Eine Freundin meiner Gastschwester ärgerte sich zum Beispiel über 70 Cent, was für mich in Amerika komplett undenkbar wäre.

Normalerweise kaufe ich ein Getränk oder etwas zum Essen für meine Freunde und beim nächsten Mal kaufen sie mir etwas, aber hier in Deutschland waren alle meine neuen Freunde so verwirrt, als ich Sachen für sie gekauft habe!

 

Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer

Dieses Jahr habe ich mich so viel als Mensch verändert. Mein Leben wäre komplett anders, wenn ich das hier nicht erlebt hätte.

Der Punkt ist, dass ich früher sehr introvertiert und schüchtern war, aber jetzt bin ich eine stereotypische, freundliche und extrovertierte Amerikanerin. Wenn ich so wie früher gehandelt hätte, Aufenthalt in Deutschlandwäre ich heute ohne neue Freund*innen und Bekanntschaften.

Jedoch muss ich sagen, dass die Deutschen nicht sehr interessiert an neuen Freund*innen und Menschen sind, insbesondere da ich eine Austauschschülerin bin und nach einem Jahr weg sein werde.

Aber als ich über meinen Tellerrand geschaut habe und offener auf Leute zuging, fand ich schließlich gute Freundschaften fürs Leben!

Am Anfang war noch alles sehr stressig und ich musste erstmal mit meinem neuen Leben klarkommen. Aber das war tatsächlich der reale Zauber meines Austauschjahres. Deshalb bin ich so dankbar für das ganze Erlebnis und meinem wunderbaren Aufenthalt in Deutschland.

Wenn Du die Möglichkeit und Chance hast, ein Austauschjahr zu machen, mach es! Und am wichtigsten: vergiss nicht, Deine Freund*innen einzuladen und Deiner Gastfamilie von Deiner Drachen-Sammlung zu erzählen 😉!

 

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