Emilia hat einen Schüleraustausch in Norwegen gemacht. Hier erfahrt Ihr, wie sie sich eingelebt hat und wie sie ihre Erfahrungen als Austauschschülerin in Norwegen wahrgenommen hat.

Hatte sie Schwierigkeiten mit dem Klima? Wie hat sie sich mit ihrer Gastfamilie verstanden? Und was waren ihre  besten Erinnerungen? Lest selbst:

Hei! – würden die Norweger jetzt sagen.
Ich bin Emilia, 15 Jahre alt und war für ganze 5 Monate im tiefsten Norden Norwegens -Tromsø. Norwegen, ein Land, von dem man nicht viel mitbekommt und teilweise nicht mal weiß das es überhaupt existiert, hat ja auch nur knapp 5 Millionen Einwohner, aber davon sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen!!!

Jetzt geht es los! – Schüleraustausch in Norwegen

Der Flug nach Norwegen

Fjorde - Schüleraustausch in Norwegen Fangen wir mal ganz am Anfang an. Für mich startete meine Reise nach Norwegen am 10.08.22 mit einem Flug nach Oslo.
Am Flughafen wurde mir die ganze Situation überhaupt erstmal klar. Was mache ich hier überhaupt? Mit Tränen in den Augen verabschiedete ich meine Eltern und ging durch den Sicherheitsbereich, wo schon der Rest meiner Gruppe, mit der ich fliegen würde, auf mich wartete. Meine Neugier und die Vorfreude, gleich endlich los zufliegen, überwogen meine
Traurigkeit schnell. Mit einem riesen Lächeln flogen wir endlich los und nach knapp 2 Stunden Flug landeten wir erstmals in Oslo, der Hauptstadt Norwegens.

Empfang in Oslo

Dort empfing uns schon die Leiterin des Orientation-Camps, welches wir hier für 3 Tage hatten. Vollgepackt mit meinen zwei großen Koffern ging es zuerst ins Hotel und danach in die Stadt. Oslo ist wirklich schön mit vielen alten und prächtigen Gebäuden, welche wir bei unserem kleines Sightseeing gesehen hatten.
Meine erste Nacht in Norwegen! Aufregend aber gleichzeitig ziemlich entspannt.

Am 2. Tag sind wir etwas erschöpft aber voller Freude in den Wäldern Oslos wandern gegangen, bei ganzen 24°C. Wir wanderten zu einem See und machten ein Picknick.Würstchen wurden gegrillt und zum ersten Mal haben wir etwas typisch Norwegisches probiert – Pølse. Würstchen eingerollt Schüleraustausch in Norwegen in einem Teigmantel mit Ketchup und Senf – sehr lecker!

Ich treffe meine Gastfamilie

Der 3. Tag in Norwegen: Jetzt wird’s ernst, denn wir alle fliegen zu unseren Gastfamilien! Vor lauter Aufregung konnte ich nichts essen und nicht klar denken. Erst als ich im Flieger saß und meine Musik anmachte, wurde aus der Aufregung riesige Freude. Ich schrieb meiner Gastmutter, dass ich jetzt losfliege und schickte ihr ein Bild aus dem Flugzeug.

Endlich in Tromsø angekommen nahm mich meine Gastmutter in den Arm und wir holten meine Koffer. Es waren gerade einmal 10°C und es war August. Ich hatte das Glück, dass meine Gastmutter eine Deutsche war, die vor Jahren nach Norwegen gezogen war, deswegen war die Kommunikation die ersten Wochen gar kein Problem. 🙂

Meine Gastfamilie bestand aus Gastmutter, Gastvater und 2 kleineren Geschwistern. Sie waren Zwillinge und 6 Jahre alt, ein Mädchen und ein Junge. Wir haben uns sofort alle sehr gut verstanden und ich habe mich direkt wohlgefühlt.

Mein Alltag in Norwegen

Oslo- Schüleraustausch in Norwegen Die neue Heimat kennenlernen

Leider hatte ich die ersten 6 Wochen fast gar keine Schule, nur 2 Mal die Woche für jeweils 2 Stunden, da die Lehrer an unsere Schule gestreikt haben. Jedoch nutzte ich die freie Zeit, um die Stadt zu erkunden, Fahrrad zu fahren, zu shoppen und mich einfach einzugewöhnen.

Teilweise war es mit 16°C sogar ziemlich warm und bei dem guten Wetter war ich oft mit meinen Geschwistern draußen auf dem Trampolin oder wir waren wandern mit der ganzen Familie. Das Wandern war immer sehr schön. Die Aussichten, die wir hatten, waren atemberaubend. Aber selbst wenn man nicht auf dem höchsten Berg stand, sah man immer die Berge und die Fjorde, die Tromsø umgeben.

Eine neue Essenskultur

Um 17:00 Uhr gab es immer „middag“, kein Mittag- sondern Abendessen. Die Norweger essen mehr Kartoffeln als die Deutschen. Jeden Tag abwechselnd mit Fleisch oder Fisch. Es gab auch mal einen Spezialeintopf von meinem Gastvater mit 8 verschiedenen Fischsorten. Obwohl ich in Deutschland nie Fisch gegessen habe, war er hier richtig gut.

Am Wochenende hatten wir normalerweise immer Besuch und um 12:00 Uhr gab es oft Waffeln mit „brunost“ – brauner Käse mit Karamell. Samstags war dann unser Spieleabend. Die Tage wurden immer kürzer, denn im Herbst ging die Sonne immer schneller unter, bis sie im Winter dann überhaupt nicht mehr über den Horizont kam. Die Sonnenstunden lagen dann bei 0. Es war zwar nicht den kompletten Tag dunkel, jedoch war es nur von 11:00 – 13:00 Uhr so einigermaßen hell.

Schule in Norwegen

Eine ganz moderne Schule

Als dann endlich die Schule wieder angefangen hatte, habe ich mich immer mehr in den Alltag der Norweger eingelebt. Schüleraustausch in Norwegen Meine Schule dort – wow! Ich hatte noch nie in meinem Leben eine so moderne Schule gesehen. Ich war auf einem Gymnasium, welches auf bestimmte Bereiche spezialisiert ist. Ich war beispielsweise in dem Bereich „Media Communication“. Es gab aber auch noch „Hairdresser“ oder „Architecture“.

Wir hatten riesige Fensterfronten vom Erdgeschoss bis zur dritten Etage und die ganze Schule war eine Galerie. Bis nach oben konnte man gucken und aus den Fenstern sah man „Tromsøya“ den andren Teil von Tromsø der hinter dem Fjord liegt direkt vor den riesigen Bergen. Wunderschön! Auf der Dachterrasse ging die Aussicht noch weiter und ich war einfach nur fasziniert.

Der Unterricht

Der Unterricht in meiner Schule war nicht wirklich schwer und das mit der Sprache ging dann fast von alleine. Am Anfang habe ich nur auf Englisch gesprochen und musste oft ein zweites Mal nachfragen, jedoch war das nie ein Problem. Die Norweger*innen sprechen sehr gutes Englisch und helfen gerne, auch wenn sie sehr schüchtern sind. Das wurde uns allen auch im Voraus schon gesagt, dass die Norweger*innen sehr schüchtern sind und ihren „Platz“ brauchen, aber eigentlich ganz nett sind. Also keine Angst! Man muss einfach auf sie zugehen und dann klappt das schon. 🙂

Wir hatten oft Gruppenarbeit und mussten Reklamen drehen oder Interviews führen und die dann in einem Artikel festhalten. Die nötigen Materialien wie die Kameras oder einen „Greenscreen“ Raum hatte uns alles die Schule zur Verfügung gestellt. In der Schule hatten wir oft Stunden, wo wir einfach mit der Klasse Sachen Unternehmen sollten, um uns besser kennenzulernen. Meine Schultage gingen meisten zwischen 14:00 – 16:00 Uhr zu Ende.

Das Beste an meinem Austausch

Polarlichter- schüleraustausch in Norwegen Die Highlights meines Schüleraustausches waren definitiv die vielen Polarlichter, die ich gesehen habe. Es fühlte sich an wie in einem Traum. Außerdem war da noch die Kajak Tour in den Fjorden Norwegens zwischen den Bergen und natürlich auch das Wandern. Vor allem als ich mit meiner Gastmutter 1.000 Stufen zu einer der schönsten Aussicht Plattformen hochgewandert bin. Als dann endlich der Schnee kam, sind wir viel Langlauf Ski gefahren und haben natürlich auch im Hüfthohen Schnee gespielt. Im Dezember war ich mit einer Freundin dann bei einer „Snowshoe“ Wanderung dabei.

 

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