Mein Ranchstay in Amerika – Howdy, Partner!
Ranches, Natur, Pferde und das alles in der Nähe von der glamourösesten Stadt Amerikas: Los Angeles. Mayline hatte die Reise ihres Lebens, denn sie durfte all das und noch mehr erleben. Während ihres Ranchstays in Amerika hat sie außerdem Freundschaften fürs Leben geschlossen.
Hallo:)
Mein Name ist Mayline. Ich bin jetzt 17 Jahre alt und komme aus Regensburg.
Im April 2023 war ich in der USA in Menifee (Los Angeles, CA), und habe dort an dem Ranchstay Programm teilgenommen.
Nach meinem Schulabschluss im Juli 2022, habe ich mich dazu entschieden ein Jahr zu warten, bevor ich mit meiner Ausbildung anfange, da ich unbedingt noch was erleben wollte.
Der Beginn meines Abenteuers
Als ich dann auf die Experiment-Seite gestoßen bin und von einem Ranchstay gelesen hab, wusste ich, dass das die perfekte Möglichkeit ist für mich, mein „Gap Year“ sinnvoll zu nutzen.
Am 1. April 2023 ging es dann für mich nach LA. Am Anfang war ich mir total unsicher und hab alles 10-mal nachgeschaut, damit ich mir mit allem zu 100 % sicher bin. Ich habe mir immer eingeredet, dass ich das alleine fliegen niemals schaffen werde. Im Endeffekt hab ich aber alles super hinbekommen.
Als ich in Los Angeles gelandet bin, war ich total aufgeregt und gespannt, endlich meine Gastfamilie kennenzulernen.
Mein local coordinator Michael hat mich dann vom Flughafen abgeholt und hat mir erzählt, dass wir noch 2 weitere Mädchen aus Deutschland mitnehmen.
Zu meiner Überraschung war es tatsächlich eine Freundin von mir, die ich auf dem Vorbereitungsseminar im Frankfurt kennengelernt hab.
Meine Gastfamilie
Meine Gastfamilie das erste Mal zu sehen, war wirklich ein wunderschönes Gefühl. Als ich dann das erste Mal auf die Ranch gekommen bin, ist ein Traum für mich wahr geworden. Ich war schon immer sehr Pferde- und Tier-begeistert, deswegen war das für mich total aufregend.
Die erste Nacht verlief super und obwohl ich 45 Stunden wach war, hatte ich keinen Jetlag (Gott sei Dank!). Am ersten Tag bin ich dann auch direkt geritten und hab ganz viele Leute auf der Ranch kennengelernt.
Für mich waren die ersten paar Tage wirklich nicht leicht. Ich hab mich nicht immer wohlgefühlt und hab schon darüber nachgedacht die Gastfamilie zu wechseln.
Das lag nicht an der Gastfamilie, sondern einfach an dem Umfeld, das für mich komplett neu und fremd war. Ich war aber zum Glück so stark und hab mir gesagt, dass es bei einer anderen Gastfamilie nicht besser werden würde. Und dafür bin ich mehr als dankbar.
Meine Erlebnisse auf der Ranch
Es ist von Tag zu Tag besser geworden und ich hab immer mehr Leute kennengelernt und ins Herz geschlossen. Die Menschen in Amerika waren alle so lieb und offen, dass mir das alles gleich viel leichter gefallen ist.
Was mir auf der Ranch besonders im Gegensatz zu Deutschland gefallen hat, ist, dass die Kinder, die bei meiner Gastmutter Reitstunden nehmen, so viel Freiraum mit den Pferden haben.
Mein Tagesablauf bestand meistens darin, aufzustehen, etwas zu essen, rauszugehen und das erste Pferd zum Reiten fertig zu machen.
Danach bin ich meistens, wenn es zu heiß war, wieder reingegangen und habe gelesen. Bei den Nachmittags-Reitstunden bin ich öfters auch noch mitgeritten, da sehr viele Leute, die ich kennengelernt habe, wollten, dass ich mit ihnen mitreite.
Während meines Aufenthalts in Amerika hatte ich meinen 17. Geburtstag. Meine Eltern haben mir Blumen auf die Ranch schicken lassen, was mich total emotional werden ließ, da es sich so nah und gleichzeitig so weit weg von meiner Familie angefühlt hat, und es einfach komisch war, das erste Mal ohne meine Familie meinen Geburtstag zu feiern.
Meine Gastfamilie ist mit mir an dem Tag in ein Drive-in-Kino gefahren, was wirklich total aufregend war, da man in Deutschland kaum mehr Drive-in-Kinos hat.
Am selben Wochenende haben sie mich noch damit überrascht, zum Pier von Santa Monica zu fahren. Eine Freundin, die ich dort kennengelernt hab, die auch schon seit Jahren auf der Ranch reitet, ist mit uns mitgefahren und wir hatten sehr viel Spaß dort.
Der Abschied
Die letzten 2 Wochen waren wirklich die schönsten, aber gleichzeitig auch härtesten Tage für mich. Einerseits hab ich mich immer besser mit allen verstanden und jeder ist mir so unendlich ans Herz gewachsen, aber andrerseits wusste ich auch, dass das Ende immer näher rückt und ich bald zurück nach Deutschland muss.
4 Tage bevor ich wieder zurückmusste, wurde ich wieder total emotional und hab meine Eltern auch angerufen, weil es mir so schwergefallen ist, das alles in ein paar Tagen zurücklassen zu müssen. Trotzdem hab ich versucht, alles so gut es geht noch zu genießen und das hab ich auch geschafft!
Eine Mutter von 2 Kindern, die beide auf der Ranch reiten, hat mir ein Ticket für ein Baseballspiel der Angeles gekauft, wo wir dann am vorletzten Tag gemeinsam hingegangen sind. Dieser Tag fühlt sich immer noch so surreal an, da es einfach so schön war.
Auf der Ranch hab ich auch ein Mädchen kennengelernt, mit dem ich oft ausreiten war und einmal nach Dana Point gefahren bin, um auf einem Boot Wale zu beobachten.
Für mich ist sie in diesen 4 Wochen so eine gute Freundin geworden. Sie hat auch die letzten 2 Tage bei uns auf der Ranch übernachtet, damit wir einfach mehr Zeit zusammen verbringen konnten. Ich hab sie dadurch immer besser kennengelernt und sie ist mir so sehr ans Herz gewachsen.
Die letzten 2 Tage waren für mich die schönsten und schlimmsten zugleich. Sich langsam von jedem verabschieden zu müssen und zu wissen, dass man sich für eine lange Zeit oder vielleicht sogar nie mehr wiedersieht, war nicht leicht.
Ich hab versucht, mir die letzten Tage zu den schönsten zu machen. Es ist mir auch wirklich gelungen. Am Tag der Abreise musste ich mich dann nun wirklich von jedem verabschieden, auch von den ganzen Tieren.
Mich von meinem Lieblingspferd zu verabschieden, war wirklich schwer für mich! Ich bin es die meiste Zeit dort geritten und habe zusammen mit ihm sogar ein Turnier geritten, bei dem wir den 4. Platz gemacht haben.
Mein Gastvater hat mich dann wieder zu Michael, meinem local coordinator, gefahren und er hat mich zurück zum Flughafen gebracht. Selbst Michael ist mir so ans Herz gewachsen und es war echt nicht leicht, mich von ihm zu verabschieden.
Das habe ich aus meinem Ranchstay in Amerika mitgenommen
Ich kann euch allen nur ans Herz legen: Wenn ihr die Möglichkeit habt, sowas erleben zu dürfen, dann macht es! Diese Reise hat mich so reifen lassen und in vielen Dingen anders denken lassen.
Ich habe gelernt, wie es ist, auf mich allein gestellt zu sein und etwas alleine hinzukriegen, ohne jemand anderen dafür zu brauchen. Ich hab gelernt, wie leicht es ist, auf Menschen zuzugehen und einfach mit ihnen ein Gespräch zu führen.
Ich habe gelernt, wie es ist, auf einem anderen Kontinent zu leben und mit einer komplett anderen Kultur umzugehen.
Diese Reise hat mich in so vielen Dingen weitergebracht und ich bin auch mir selbst dankbar dafür, dass ich mich getraut habe in meinen jungen Jahren so eine große Reise anzugehen.
Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mir diese Reise ermöglichen konnte. Ich bin Experiment dankbar, dass Ihr Jugendlichen eine Chance gebt, so etwas Schönes erleben zu dürfen. Und am meisten bin ich den Menschen in den USA dankbar, dass sie mir diese Reise, zum unglaublichsten Erlebnis meines Lebens gemacht haben.
Ich werde definitiv zurück nach Amerika gehen. Ich bin immer noch in Kontakt mit den meisten Leuten und versuche so früh es geht, die Leute dort wieder zu besuchen.
Sei es in ein paar Monaten oder Jahren, diese Menschen und dieses Land sind so wundervoll, dass ich das nur jedem empfehlen kann. Aber im Endeffekt bin ich natürlich wieder froh daheim zu sein, weil Zuhause ist es natürlich immer am besten.
Wenn Ihr Euch vorstellen könnt, so etwas zu machen, Ihr Euch aber noch nicht bereit fühlt, oder Euch nicht sicher seid: vertraut mir und springt über Euren eigenen Schatten.
Ihr werdet es nicht bereuen.
Euere Mayline 🙂
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