Gaia hat einen Schüleraustausch in Deutschland gemacht. Hier erfahrt Ihr, wie sie sich mit ihrer deutschen Gastfamilie verstanden hat und wie sie ihre Erfahrungen als italienische Austauschschülerin in Deutschland wahrnimmt.

 

Zu meiner deutschen Gastfamilie: Das bin ich:

Hallo, ich bin Gaia, ich bin 17 Jahre alt und eine italienische Austauschschülerin. Letztes Jahr habe ich an einem Wettbewerb teilgenommen um ein Auslandssemester zu absolvieren, und ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass ich diese Erfahrung machen würde. Ich habe meine Gastfamilie etwa zwei Wochen vor meiner Abreise bekommen, und es war ein einzigartiges Gefühl. Ich hatte drei jüngere Schwestern, eine Gastmutter, einen Gastvater und einen Hund. Leider konnte diese Familie mich aber nur einen Monat lang aufnehmen und war somit meine Gastfamilie für den Oktober.

Meine Erlebnisse bei einer deutschen Gastfamilie:

Aber fangen wir von vorne an: Deutschland hat mich schon immer fasziniert. Ich lerne Deutsch schon seit vier Jahren, aber erst hier konnte ich die Sprache besser erlernen. Am 31. August 2022 verließ ich Mailand voller Aufregung aber auch voller Angst. Nachdem ich drei fantastische Tage in Frankfurt verbracht habe, um mit all den anderen italienischen, mexikanischen und brasilianischen Austauschschüler*innen das Seminar zu besuchen, kam ich endlich an. Danach erreichte ich schließlich mein endgültiges Ziel, Bonn.

Meine Gastfamilie gab mir von Anfang an das Gefühl geliebt und verstanden zu werden, ich habe mich sofort in sie verliebt und mich mit ihnen angefreundet. So haben sie mich dann nach weniger als einer Woche gefragt, ob ich für die Dauer meines Programms bei ihnen bleiben wolle. Das Glück das ich empfand war unbeschreiblich, und noch heute fühle ich mich wie das glücklichste Mädchen der Welt wenn ich daran denke. Dank ihnen konnte ich Deutschland in all seinen Facetten kennen und noch mehr lieben lernen als zuvor.

Ich war in Berlin, am Bodensee, in Konstanz, Köln, Düsseldorf, in malerischen Dörfern, in Belgien und sogar in der Schweiz. Alles sind wunderschöne Orte, die eine Geschichte zu erzählen haben. Ich habe alle typischen Speisen probiert und sogar gelernt, wie man sie zubereitet, wie z. B. Spätzle. Mein Gastvater und ich haben dieses Gericht schon so oft gekocht, dass ich das Rezept inzwischen auswendig weiß und ich werde es auf jeden Fall zukünftig öfter zubereiten.

Während meiner Zeit in Deutschland habe ich viele Dinge getan von, denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie mal machen werde, z. B. habe ich mit meiner Gastmutter und ihrer besten Freundin einen Selbstverteidigungskurs besucht. Der hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern war auch sehr nützlich.

Meine deutschen Gastschwestern Mit meinen Gastschwestern habe ich neue Spiele gespielt und dabei nur Deutsch gesprochen, sie waren wie meine Deutschlehrerinnen. So verstand ich mit Gesten und Erklärungen die Bedeutung vieler Wörter, die ich dann in meinem Alltag anwenden konnte.

Zusätzlich zog im Oktober noch ein weiteres italienisches Mädchen ein, und da wir zwei getrennte Zimmer und unterschiedliche Aufgaben im Haus hatten, wohnten wir bei derselben Gastfamilie. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden, und zusammen mit meinen drei anderen Gastschwestern eine wunderbare Beziehung aufgebaut.

Meine Schulzeit in Deutschland:

Ich gebe zu, dass es in meiner Schule, einem Gymnasium, nicht leicht war Freund*innen zu finden. Vielleicht lag es daran, dass ich in einer reinen Mädchenschule bin, oder weil meine Klassenkameradinnen einfach nicht daran interessiert waren mich in ihre Gruppen zu integrieren. Ich habe mich jedoch sofort mit einer anderen Austauschschülerin aus Tschechien angefreundet, mit der ich hoffentlich in Kontakt bleiben werde.

Neben den Freundschaften waren auch die Lehrer*innen alle freundlich zu mir und haben versucht, mir auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Dies ist ein Beispiel, um das Vorurteil zu widerlegen, dass Deutsche oft nicht nett oder einfach direkt sind. Ja, manchmal sind sie direkt, aber ich habe hier viele nette und hilfsbereite Menschen getroffen.

Nun neigt sich mein Aufenthalt dem Ende und ich bedaure, dass ich mich nicht für ein ganzes Jahr entschieden habe. Ich bin aber trotzdem dankbar, dass ich das alles erleben durfte, fantastische Menschen treffen und eine neue Kultur kennlernen konnte.

Ich kann Dir nur sagen: Wenn Du die Chance hast diese Erfahrung zu machen, dann tun das auch. Ich bin mir sicher, Du wirst es nicht bereuen!

 

 

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