Wusstest Du, dass Kleeblätter und die Harfe zu den National-Symbolen Irlands gehören? Na klar! Ist doch das Erste, womit man mit Irland assoziiert, oder etwa nicht? Denn die grüne Insel hat einiges mehr zu bieten als Mythen und irischen Stepptanz. Nele macht nun 5 Monate einen Auslandsaufenthalt in Irland und berichtet von ihren Erlebnissen und Erfahrungen als Austauschschülerin. Lest selbst:

Mein Auslandsaufenthalt in Irland

Auslandsaufenthalt in Irland GRÜN, so weit das Auge reicht!

Woran denkt man, wenn man das Wort „Irland“ hört? Früher habe ich nur an Kobolde, rote Haare und Regen gedacht. Aber nachdem ich fast 5 Monate in Irland gelebt habe, verbinde ich viel mehr mit diesem Begriff. Neue Freunde*innen, eine faszinierende und sehr besondere Kultur, wunderschöne Landschaft, egal wo man hinschaut, und natürlich meine liebenswerte Gastfamilie. Mein Name ist Nele, und hier werde ich ein wenig über mein Auslandsjahr berichten 🙂

Mein Vater vererbte mir die Liebe zum Reisen und den Drang danach, neues zu entdecken, also hatten wir schon bald die Idee, mich für einen Aufenthalt im Ausland anzumelden. Darauf folgte ein langer Bewerbungsprozess, der sich aber auf jeden Fall gelohnt hat.

Ich besuchte das Orientierungsseminar, bekam die Informationen über meine Gastfamilie, und fand mich sehr bald im Flugzeug wieder, ohne erahnen zu können, was vor mir liegt, aber mit der Gewissheit, dass sich viele neue Möglichkeiten und Erlebnisse für mich auftun werden.

Wo wohne ich? Auslandsaufenthalt in Irland

Mit meiner Gastfamilie zusammen lebe ich sehr ländlich gelegen im County Limerick, dem wirtschaftlichen Herz der Region im Süd-Westen der Insel. Umgeben von Kühen, Schafen und grünen Wiesen erfüllten sich schon meine ersten Erwartungen von Irland.

Mein Schulweg ist ca. 25 Minuten mit dem Schulbus, wobei man sich übrigens immer bei den Busfahrer*innen bedankt, wenn man mit ihnen fährt. Die Schule, die ich besuche, ist eine typische Schule auf dem Land, auch wenn sie dafür vielleicht ein wenig zu groß ist.

Jeder kennt hier jeden, und selbst zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen sind die Beziehung sehr locker und auf Augenhöhe. In meiner Schule gibt es relativ viele Austauschschüler*innen, die aber eher im 5th Year (11. Klasse) sind, und nicht im Transition Year, welches ich gerade absolviere.

Dieses extra Jahr ist optional und der Fokus liegt nicht auf akademischen Leistungen, denn es soll Schüler*innen praktische Erfahrung vermitteln und sie besser auf die Zukunft vorbereiten. Wir haben schon zahlreiche Ausflüge unternommen und konnten bei Workshops, Fächern wie Filmmaking, Holzarbeit und Landwirtschaft, sowie bei großen Events wie einem Schulmusical neue Erfahrungen sammeln.

Auslandsaufenthalt in Irland Wie knüpft man Kontakte?

Ein wichtiger Teil eines Auslandsjahrs sind neue Freunde*innen, und welche zu finden war nicht so einfach, meinen Erfahrungen nach. Viele Leute kannten einander schon, und es ist natürlich nicht leicht, schon existierenden Gruppen beizutreten. Aber zum Glück gab es Schüler*innen, mit denen ich mich gut verstanden habe, von denen manche wie ich neu auf der Schule waren, und die jetzt meine kleine Freundesgruppe bilden.

Aber dazu brauchte es viel Zeit, also sollte man sich keine Sorgen machen, wenn es in den ersten Monaten nicht so gut läuft. Man sollte trotzdem immer offen und freundlich auftreten, und sich Mühe geben, gute Freundschaften zu entwickeln.

Die einfachste Möglichkeit ist es, sich mit Austauschschüler*innen zu umgeben, noch einfacher mit Leuten aus seinem eigenen Land, und natürlich habe ich auch internationale Freunde, aber sich mit Iren anzufreunden ist extrem wichtig, um in die Kultur einzutauchen.

Man hat direkte Verbindungen zu einheimischen Jugendlichen, von denen man mehr lernen kann, als je in Büchern oder dem Internet zu finden wäre. Außerdem ist es faszinierend, wie ich langsam kulturelle Eigenheiten und Angewohnheiten verstehe und sogar übernehme.

Meine Freunde*innen bringen mir alles enthusiastisch bei, und freuen sich sehr, wenn ich versuche, sie zu imitieren. Mir ist aufgefallen, dass alle Iren hocherfreut sind, ihre Kultur zu teilen und es wertschätzen, wenn man sich darum bemüht.

Meine Gastfamilie Auslandsaufenthalt in Irland

Da es meiner Gastfamilie sehr wichtig ist, meinen Aufenthalt unvergesslich zu machen, war es einfach, sich bei ihnen einzuleben und sich an einen neuen Familienalltag anzupassen. Sie besteht aus Mutter, Vater, zwei Töchtern und deren Großmutter. Ich bin unendlich dankbar für ihre Gastfreundlichkeit, und ich gebe mein Bestes, ihnen etwas zurückzugeben.

Da ich noch nie ein Mensch war, der Heimweh hat, hat es mich glücklicherweise nur minimal getroffen. Natürlich gibt es Tage, an denen ich meine Heimat etwas vermisse, aber es ist nie andauernd. Ich telefoniere einmal in der Woche mit meiner Familie zu Hause, die mich auch vermisst, aber sich auch für mich freut, und alles über meine Erlebnisse wissen will.

Auslandsaufenthalt in Irland Sprache und Kultur

Die Kommunikation hier ist zumindest für mich nicht besonders schwierig, da ich Sprachen mag und schon in Deutschland gute Englischkenntnisse hatte, aber hier zu sein und mit Muttersprachlern zu reden ist trotzdem die beste Art, eine Sprache komplett zu verstehen. Es gibt immer neue Redewendungen, die man in keinem Schulbuch lernt, und man hat die Chance, Englisch zu sprechen und nicht nur zu lesen oder zu schreiben, was mehr Selbstvertrauen benötigt.

Viele Austauschschüler*innen machen sich Sorgen darüber, wie stark der irische Akzent ist, und ob er schwer zu verstehen sein wird. Es kommt darauf an, wo in Irland man ist, aber generell gibt es immer Menschen, deren Akzent sehr stark oder sehr leicht ist.

Wenn man nicht richtig aufpasst, hört es sich an wie eine andere Sprache, aber es braucht eigentlich nur ein wenig Übung, um einer der, meiner Meinung nach, sympathisch klingenden Akzente zu verstehen. Irisch als Sprache dagegen ist eine andere Geschichte, aber das solltet ihr in Eurem eigenen Irland-Austausch herausfinden.

Fazit zu meinem Auslandsaufenthalt in Irland:

Meine Zeit hier ist schon zur Hälfte um, und es markiert einen Meilenstein für mich. Die Eingewöhnungsphase ist vorbei, und jetzt muss es irgendwie schaffen, alles, was ich noch sehen will, in die letzten Monate reinzuquetschen. Aber wenn jemand fragt, ob ich es bereue hergekommen zu sein, oder warum ich ein ganzes Schuljahr verschwende, ist die Antwort, dass ich mich nirgendwo anders sehen könnte als genau jetzt, genau hier.

 

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